Es ist passiert, das neue Piercing sitzt. Gut sieht es aus. Damit das so bleibt und es nicht zu Komplikationen wie Entzündungen und Infektionen kommt, ist die richtige Pflege des neuen Piercings wichtig.
Dass ein frisch gestochenes Piercing gut gepflegt werden muss, weiß jeder. Doch genau genommen fängt die Pflege bereits vor dem eigentlichen Stechen an. Mit der Wahl des Piercingstudios. Wird hier geschlampt und einfach das erstbeste oder günstigste gewählt, hilft in den schlimmsten Fällen auch die beste Nachsorge nicht mehr. Also Augen auf bei der Wahl des Piercingstudios.
Das Studio muss hygienisch und sauber sein. Der Piercer muss bereits Erfahrung in seiner Arbeit haben. Zudem sollte das Studio einen kostenlosen Beratungstermin vor dem piercen anbieten.
Auch die Art des Stechens kann Auswirkungen auf die Heilung haben.
Schießen – hier wird mit einer sogenannten Piercingpistole gearbeitet. Meist bei Piercings am Ohr und an der Nase. Zu empfehlen ist diese Methode allerdings nicht, da sie mehr Gewebe verletzt, als andere Piercingmethoden. So wird bei der Benutzung der Piercing- oder Ohrlochpistole das Gewebe gequetscht. Bei Piercings im Knorpelbereich wird dieser regelrecht zertrümmert. Gut für den Heilungsprozess ist dies auf keinen Fall. Und es kann zudem dadurch zu Komplikationen wie Entzündungen oder auch wildem Fleisch kommen. Zudem ist diese Art zu piercen wohl auch die schmerzhafteste.
Stechen – die gängigste Piercingmethode. Hierbei wird mit einer (Kanülen-)Nadel das Gewebe oder der Knorpel durchstochen und mit Hilfe der Kanüle der Piercingschmuck eingesetzt.
Punchen – dieser Piercingvorgang gleicht dem des normalen Stechens. Jedoch wird beim Punchen durch den Stich nicht einfach das vorhandene Gewebe verdrängt, sondern sozusagen „herausgestanzt“. Das kann man sich vorstellen wie das Ergebnis beim Lochen von Papier. Vorteil dieser Methode: durch das Entfernen des Gewebes entsteht weniger Druck auf das neue Piercing. Der Heilungsprozess verkürzt sich.
Der Piercingtermin ist überstanden. War doch gar nicht so schlimm, oder? Nun ist vor allem die richtige Nachsorge wichtig.
Ständiges herumspielen am neuen Körperschmuck irritiert die durch das Piercen entstandene Verletzung. Die Heilung kann sich dadurch verzögern. Zudem können durch das Berühren des Piercings Keime und Bakterien in den Stichkanal und somit in die Wunde gelangen. Die Folge: Infektionen und Entzündungen.
Deshalb: Finger weg vom frischen Piercing!
Wenn das Piercing doch mal angefasst werden muss, zum Beispiel für die Reinigung und Pflege, unbedingt vorher die Hände gründlich waschen. Wenn möglich sogar desinfizieren.
Je weniger Bakterien und Keime über die Hände an die Wunde kommen können, desto besser.
Dass die sich evtl. bildende Kruste während der Piercing-Pflege entfernt werden muss, ist klar. Doch solle dies niemals durch abkratzen geschehen. Besser: die Kruste mit warmen (nicht heißem!) Wasser aufweichen und dann vorsichtig entfernen.
Dabei gilt: immer von Innen nach Außen. Also immer vom Stichkanal weg. Nur so ist sichergestellt, dass keine Krustenteile in den Stichkanal gelangen.
Die Pflege eines frischen Piercings erfolgt an sich in den immer gleichen Schritten.
Es hält sich hartnäckig der Glaube, dass das Piercing in der frischen Wunde gedreht bzw. bewegt werden muss, damit sich das Pflegemittel auch im Stichkanal verteilt. Bei dieser Aussage scheiden sich die Geister. An sich verteilt sich das Pflegemittel – sofern flüssig – auch ohne Bewegen des Piercings in den Stichkanal. Zudem kann ein ständiges Bewegen des Piercingschmucks den Heilungsprozess verzögern, da sich die Wunde, was ein frisch gestochenes Piercing nun mal ist, nicht in Ruhe schließen kann.
Hier heißt es vor allem: keine Experimente oder Hausmittelchen. Im Normalfall empfiehlt der Piercer die richtigen Pflegeprodukte. Diese sollten auch verwendet werden.
Abgesehen davon haben sich die Piercing-Pflegeprodukte von Prontolind bewährt.
Je nach Piercingart ergeben sich einige Pflege-Besonderheiten. So zum Beispiel beim Zungenpiercing.
Normale Piercingpflegemittel können hier natürlich nicht eingesetzt werden. Dafür spezielle Mundspüllösungen. Welche am besten geeignet sind, weiß der Piercer und wird welche empfehlen. Ansonsten kann auch die Apotheke weiterhelfen.
Ungeeignet für die Nachsorge von frischen Zungenpiercings sind herkömmliche Mundspülungen, wie sie täglich nach dem Zähneputzen benutzt werden.
Ab Tag 2. Am Tag des Stechens sollte das Piercing einfach in Ruhe gelassen werden.
2 x täglich. Zu häufiges reinigen/pflegen kann die Wunde reizen. Zu selten gepflegt erhöht sich das Risiko von Infektionen und Entzündungen.
An sich sollte ein Piercing immer gepflegt werden, egal, wie lange man es schon hat.
Intensiver Pflege bedarf ein frisch gestochenes Piercing für 2 – 3 Wochen.