Piercings werden schon längst nicht mehr nur an sichtbaren und als normal empfundenen Körperstellen getragen. Auch an versteckten, ja gar intimen Stellen, lassen sich immer mehr Menschen piercen. Was Intimpiercings betrifft, stehen Schamlippenpiercings bei Frauen hoch im Kurs.
Bei einem Schamlippenpiercing handelt es sich um ein Intimpiercing. Es wird an den äußeren Schamlippen oder an den inneren Schamlippen getragen.
Die äußeren Schamlippen, auch Labia majora genannt, sind für Schamlippenpiercings sehr gut geeignet. Ein Piercing durch die äußeren Schamlippen kann bei jeder Frau gesetzt werden.
Oft wird dieses Piercing paarweise und gegenüberliegend gestochen. Zum einen aus ästhetischen Gründen, zum anderen auch aus Gründen erotischer Spielereien wie zum Beispiel dem spielerischen Verschließen der Vagina durch Zusammenhängen der Piercingringe (Keuschheitsgürtel lässt grüßen).
Die inneren Schamlippen, Labia minora genannt, sind der Sitz des inneren Schamlippenpiercings. Ob dieses Piercing bei Dir möglich ist, hängt von der Anatomie Deiner inneren Schamlippen ab. Sind sie recht klein, kann das Labia minora Piercing bei Dir nicht gestochen werden.
Fakt ist: sich ein Schamlippenpiercing stechen zu lassen, erfordert eine gehörige Portion Mut. Nicht etwa wegen etwaiger Schmerzen. Vielmehr deshalb, da Du Deinen Intimbereich dem Piercer, also einem an sich fremden Menschen, offenbarst.
Hast Du diese Scheu jedoch überwunden und bist fest entschlossen, Dir ein Schamlippenpiercing stechen zu lassen, geht es an die Suche nach einem geeigneten Piercingstudio. Auch wenn das Schamlippenpiercing zu den unkomplizierteren Intimpiercings zählt, solltest Du dennoch sehr großen Wert auf die Hygiene des Studios und die Erfahrung des Piercers legen.
Da es sich zudem um eine sehr intime Körperstelle handelt, solltest Du zudem auf Dein Bauchgefühl hören. Ist Dir das Studio oder der Piercer nicht geheuer, suche lieber weiter. Ansonsten kannst Du Dich während des Piercingvorgangs nicht richtig entspannen und die ganze Prozedur wird stressiger und schmerzhafter als nötig.
Hast Du den Piercer Deines Vertrauens gefunden, lass Dich ausführlich zum Schamlippenpiercing beraten und kläre mit dem Piercer dabei auch die genaue Stelle Deines Schamlippenpiercings ab. Der Piercer ist es auch, der entscheidet, ob ein Labia minora Piercing, also ein Piercing der inneren Schamlippen, bei Dir anatomisch überhaupt möglich ist.
Wie jedes Piercing erfordert auch ein Schamlippenpiercing ein gewisses Maß an Pflege. Während diese bei beiden Schamlippenpiercing-Arten gleich ist, unterscheiden sich die Piercings in der Abheildauer.
Das äußere Schamlippenpiercing benötigt im Gegensatz zum Labia minora Piercing mehr Zeit, bis es vollständig abgeheilt ist. Grund dafür ist die ständige Reizung des frischen Piercings durch Bewegung und Kleidung wie etwa Unterwäsche und Hosen.
Das innere Schamlippenpiercing verheilt schneller als das äußere Schamlippenpiercing.
Extra Tipp: Slipeinlagen! Der Grund dafür ist, dass das Piercing in den ersten paar Tagen nach dem Stechen nachbluten kann.
Für das Piercing der Schamlippen gibt es eine große Anzahl an Schmuckvarianten. Dabei gilt: Die Mindeststärke des Piercingschmucks sollte 3,2 mm nicht unterschreiten. Dünnerer Schmuck erhöht die Gefahr des Herauswachsens. Was die Form des Piercingschmucks betrifft, bist Du hingegen völlig frei und kannst wählen, was Dir gefällt. Beliebt sind beispielsweise Segmentringe, Ball Closure Ringe oder auch Hufeisen.
Das Material des Intimpiercing-Schmucks sollte stets hochwertig sein und keine allergenen Stoffe enthalten. Nur so werden Hautreizungen vermieden. Als Materialen für Schamlippenpiercings eignen sich sowohl Titan als auch Chirurgenstahl. Ab und an findet sich auch PTFE, also Bioflex, als Intimpiercingschmuck. Silber hingegen oxidiert und ist deshalb als Schmuck für das Schamlippenpiercing ungeeignet.
Richtig platziert wirkt ein Schamlippenpiercing nicht nur für die Trägerin, sondern auch für den Sexualpartner stimulierend.
Schamlippenpiercings erfreuen sich großer Beliebtheit. Kein Wunder, wirken sie doch stimulierend und sind zudem ein freches kleines Geheimnis. Beide Schamlippenpiercings, Labia majora wie Labia minora, heilen, allgemein gesagt, erfreulich schnell ab und bieten viele Möglichkeiten für erotische Spielereien.