Die Aufregung vor dem Termin ist verflogen. Die Anspannung, das Kitzeln oder – je nach Körperstelle – die Schmerzen sind vorbei. Jetzt gibt es nur noch die neue Tätowierung und die Freude über diese schöne Körperkunst.
Damit die Schönheit des gestochenen Motivs lange erhalten bleibt, ist nun die korrekte Pflege, vor allem in der ersten Zeit nach dem Stechen wichtig. Hier darf nicht vergessen werden, dass es sich bei der neuen Tätowierung nicht einfach nur um Körperkunst handelt, sondern in der ersten Zeit vor allem um eine Wunde.
Jeder professionelle Tätowierer wird bereits im Beratungsgespräch vor dem eigentlichen Stechen über die richtige Nachsorge nach dem Stechen informieren. Auch direkt nach der Fertigstellung des Tattoos wird der Profi nochmals auf die Pflege eingehen und auch ein Infoblatt diesbezüglich aushändigen.
Um perfekt auf die erste Zeit nach dem Stechen des neuen Tattoos vorbereitet zu sein, empfiehlt es sich, bereits vor dem Termin einige Dinge zu besorgen.
Was wie ein mehr oder weniger normaler Einkauf klingt, ist im Detail die ideale Grundausstattung zur Tattoopflege.
Bereits direkt nach dem Stechen des Tattoos wird der Tättowierer das neue Körperbild eincremen und mit einer Folie bedecken. Diese dient zum Schutz der Wundfläche vor Schmutz und somit vor Infektionen. Den Poren wird so ermöglicht, sich ungestört von äußeren Einflüssen zu schließen.
(Als Folie eignet sich Suprasorb ideal als Schutz) Hier geht es zum Text
Die Wund- & Heilsalbe fördert die Heilung der Wunde, welche ein frisches Tattoo nun mal eben ist. Sie unterstützt die Haut dabei, sich selbst zu heilen. Zudem wird verstärkter Krustenbildung vorgebeugt.
Wir gehen bewusst auf keine Produktempfehlung ein. Fragt einfach den Tätowierer, er weiß genau was gebraucht wird und kann den besten Tipp geben.
(wir haben jedoch Tattoomed getestet) Hier geht es zum Text
Die richtige Seife ist bei der Tattoo-Nachsorge ebenso ein zentrales Thema. Hier ist es wichtig, dass auf jeden Fall parfümfreie und ph-neutrale Seife verwendet wird. Andere Seifen reizen die Haut und erschweren somit die Heilung.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie sehr die Ernährung den Körper beeinflusst. Auch was die Wundheilung betrifft, spielt die richtige Ernährung eine wichtige Rolle. So fördert eine Vitamin C-reiche Ernährung die Wundheilung und kann diese merklich verkürzen.
Direkt nach dem Stechen schützt der Tätowierer das frische Tattoo mit einer Folie. Wann genau die Folie wieder abgenommen werden soll? Hier scheiden sich die Geister. Einige Körperkünstler empfehlen, die Folie bereits nach 1 bis 3 Stunden abzunehmen. Andere raten dazu, die Folie für 24 bis 36 Stunden auf der frisch tätowierten Körperstelle zu belassen.
Was von all dem nun richtig ist, sollte der Neu-Tätowierte am besten für sich selbst entscheiden. Das eigene Körpergefühl sagt, wann der richtige Zeitpunkt ist.
Wichtig ist jedoch, die Folie nicht einfach nur aus reiner Neugierde zu entfernen. Und auch Stolz und „präsentieren wollen“ sind die falschen Beweggründe, die Folie zu entfernen.
Die Folie dient dem Schutz der wunden Haut vor äußeren Einflüssen wie beispielsweise Schmutz. Doch zugleich hindert sie die Haut am Atmen und das Wundwasser wird festgehalten und kann nicht entfernt werden. Genau die beiden letzten Dinge sind die Gründe, warum die Folie nach einiger Zeit entfernt werden sollte.
Wird die Folie entfernt, muss das frische Tattoo danach vorsichtig gereinigt werden. Hier sind lauwarmes Wasser und ph-neutrale, parfümfreie Seife zu verwenden.
Nach der Reinigung wird die Tätowierung dünn (!) mit Wund- & Heilsalbe eingecremt. Das eincremen sollte bestenfalls alle 4 Stunden erfolgen. Ist das nicht möglich, jedoch mindestens 3 mal am Tag.
In der Nacht nach dem Stechen sowie die nächsten 2 bis 3 Tage empfiehlt sich, während des Schlafens eine Folie aufzubringen.
In den nächsten Tagen sollte auf eine regelmäßige Reinigung der Tätowierung mit ph-neutraler, parfümfreier Seife sowie auf regelmäßiges eincremen geachtet werden.
Eingecremt werden sollte nun 2 bis 3 mal täglich. Wichtig: dünn eincremen! Zu dick und zu häufig aufgetragene Creme kann das Tattoo aufweichen und die Farbe beeinträchtigen.
Soweit möglich sollte auf fusselnde, eng anliegende und scheuernde Kleidung verzichtet werden. All dies kann die tätowierte Hautpartie reizen und im schlimmsten Fall zu Entzündungen führen.
Auf sportliche Betätigung und Saunagänge sollte vor allem die ersten Wochen verzichtet werden. Grund dafür ist Schweiß, welcher die Bildung von Bakterien unterstützt und somit Infektionen fördern kann.
Direkte Sonneneinstrahlung sollte für 3 bis 4 Wochen vermieden werden. Ebenso der Besuch von Solarien. Sonne und Solarium können in dieser Zeit zu Farbverlust und verstärktem Sonnenbrand führen, welcher ebenfalls das Tattoo schädigen kann.
Der Besuch von Schwimmbädern sowie das Baden in See und Meer wird in den ersten Wochen nach dem Stechen des Tattoos nicht empfohlen. Grund dafür ist die Gefahr von Infektionen sowie das Aufweichen der frisch tätowierten Hautpartie, was zu Farbbeeinträchtigungen sowie Hautveränderungen führen kann. Grund dafür ist die Tatsache, dass sich die offene Wunde, welche ein frisches Tattoo nunmal darstellt, im Wasser anders verhält, als eine nicht „beschädigte“ Haut. Chlorwasser beeinträchtigt zudem die Wundheilung.