Tattoo- und Piercingversicherung - Dürfen Tätowierte Blut spenden?

Dürfen Tätowierte Blut spenden?

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 24.12.2013

Aufregung und Nervosität sind nun vorbei. Die neue Tätowierung ziert den Körper. Dass es nun einiges zu beachten gibt, weiß jeder frisch tätowierte. Schließlich klären gute Tätowierer bereits vor dem eigentlichen stechen darüber ausführlich auf. Und dennoch kommen doch noch einige Fragen auf. So zum Beispiel:

Aber: es erfolgt eine zeitliche Rückstellung.

Das bedeutet, zwischen der letzten Tätowiersitzung und dem Blutspendetermin muss eine gewisse Zeit liegen. In der Regel liegt diese bei 4 bis 6 Monaten.

Die Bundesärztekammer empfiehlt eine Karenzzeit von 4 Monaten. Manche Blutspendedienste verlangen jedoch auch eine sechsmonatige Pause. Du siehst, es kommt immer ganz auf die Institution an. Mit einer Mindestwartezeit von 4 Monaten musst du jedoch auf jeden Fall rechnen, bis Du nach einem neu gestochenen Tattoo wieder Blut spenden darfst.

Übrigens: Dieselbe Wartezeit gilt für Plasmaspenden.

Der Grund für das Warten

Jede Tätowiersitzung birgt die Gefahr von Infektionen und Krankheiten. Ein gutes Tattoostudio hat hohe hygienische Ansprüche an sich selbst und wird für eine einwandfreie Hygiene sorgen. So wird das Infektions- und Ansteckungsrisiko weitestgehend minimiert.

Da Blutspenden jedoch Leben retten sollen, müssen Blutspendedienste besonders vorsichtig sein, wenn es um den kostbaren roten Körpersaft geht.

Bei der zeitlichen Rückstellung aufgrund eines Tattoos geht es vor allem um HIV und Hepatitis. So kann zum Beispiel unsauberes Tätowierwerkzeug zu eines Ansteckung mit diesen Krankheiten führen.

Beide Krankheiten sind nicht sofort nach der Ansteckung im Körper nachweisbar. Wie jede andere Krankheit haben auch Hepatitis und HIV eine bestimmte Inkubationszeit. Das heißt, eine bestimmte Zeitspanne, bis die Krankheit im Blut nachgewiesen werden kann.

Zur Information:

HIV kann inzwischen nach mindestens 6 Wochen im Blut festgestellt werden.

Hepatitis hat eine Inkubationszeit (je nach Hepatitis-Art) von 25 bis 200 Tagen.

Erst nach dieser Zeit können zuverlässige Antikörpernachweise durchgeführt werden. Werden bei den Tests Antikörper bzgl HIV oder Hepatitis nachgewiesen, wird das gespendete Blut der entsprechenden Person vernichtet.

Doch nicht nur eine frische Tätowierung kann zu einer zeitlichen Rückstellung beim Blut spenden führen.

Weitere Gründe für Wartezeiten bis zur Blutspende

Es gibt mehrere Gründe, warum es zu einer Wartezeit bis zur Blutspende kommen kann.

So zum Beispiel:

  • Tätowierung
  • Laserbehandlung zur Tattooentfernung
  • Piercing
  • Branding
  • Permanent-Make Up
  • Reisen in Länder außerhalb Europas
  • Impfungen
  • größere Operationen
  • zahnmedizinische Eingriffe

Nach einer Tattooentfernung per Laser wird eine Wartezeit von 9 Monaten bis zur nächsten Blutspende empfohlen. Der Grund liegt hierbei im Abbau der durch den Laser zerstörten Farbpigmente.

Voraussetzungen für die Blutspende

  • Mindestalter 18 Jahre
  • Mindestkörpergewicht 50 kg
  • guter Gesundheitszustand

Mitzubringen zur Blutspende

  • Ausweis
  • Zeit
  • Blutspendeausweis, wenn vorhanden

Den Blutspendeausweis erhält man nach der ersten Blutspende.

Zu beachten vor direkt vor der Blutspende

  • ausreichende Flüssigkeitsaufnahme
  • etwas essen

Es ist besonders vor der Blutspende wichtig, viel zu trinken. Auch vorab etwas zu essen wird empfohlen, um den Kreislauf stabil zu halten.

Blutspende-Fristen

  • Frauen: maximal 4 mal in 12 Monaten.
  • Männer: maximal 6 mal in 12 Monaten.

Zwischen den einzelnen Blutspendeterminen muss ein Mindestabstand von 8 Wochen liegen. Berechnet wird dieser zeitliche Abstand wie folgt: Blutspendetag plus 55 Tage.

Fazit

Du siehst, auch als Tattooträger darfst Du Blut spenden. Es gilt lediglich eine Wartezeit von 4 bis 6 Monaten. Somit steht fest, Körperkunst und Leben retten durch Deine Blutspende schließen sich nicht gegenseitig aus.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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