Ein Tattoo ist nicht nur wunderschöne Körperkunst, es ist eine Entscheidung fürs Leben. Die unter die Haut gestochenen Bilder und Schriftzüge bleiben ein Leben lang.
Zwar gibt es die Möglichkeit, Tätowierungen per Laser zu entfernen, doch ist diese Möglichkeit weder günstig noch schmerzfrei. Aus diesem Grund fragen sich nicht wenige:
Temporäre Tattoos, Tätowierungen, die nur eine begrenzte Zeit unter der Haut bleiben. Gibt es sie wirklich?
Diese Frage brachte vor allem in den 90er Jahren einen regelrechten Hype hervor. Der Run auf die hochgelobten temporären Tattoos war riesig. Doch hielten sie auch, was sie versprachen?
Das temporäre Tattoo ist heute unter vielen Namen bekannt.
Vor allem in den 90ern wurden zahlreiche Temptoos gestochen und weckten die Hoffnung auf zeitlich begrenzte Körperkunst. Nach rund drei bis fünf Jahren sollte die temporäre Tätowierung wieder gänzlich verschwunden sein.
Nicht wenige nahmen diese zeitlich begrenzte Körperverzierung in Anspruch. Sogar Prominente wie beispielsweise Thomas Gottschalk, der sich als Wetteinsatz seiner Samstag-Abend-Show „Wetten dass…“ ein Temptoo stechen ließ.
Die „Zauberei“ bei den Temptoos ist die Stichtiefe. Versprochen wurde, dass die temporären Tattoos nur in die sich erneuernde Hautschicht eingebracht werden. Und sich somit mit der Zeit im Zuge der Hauterneuerung selbst entfernen.
Guter Gedanke, doch ist die Umsetzung schwierig.
Um die Schwierigkeit des temporären Tattoos zu erkennen, muss man wissen, wie die Haut aufgebaut ist.
Die Oberhaut erneuert sich in der Regel ungefähr jeden Monat. Die Leder- und Unterhaut erneuern sich nicht.
Eine normale Tätowierung wird in die zweite Hautschicht eingebracht, in die Lederhaut.
Um irgendwann zu verschwinden, dürfte ein temporäres Tattoo lediglich in die Oberhaut gestochen werden. Die Epidermis ist jedoch nur ca. 0,03 bis 0,05 mm dick. Schwierig also, nur in dieser sehr geringen Tiefe zu stechen.
Passiert es dennoch, dass tiefer gestochen wird, sitzt die Farbe in der Lederhaut. Und dort bleibt sie dann. Dauerhaft.
Bedenkt man, dass die Oberhaut sich ungefähr jeden Monat erneuert, müsste das temporäre Tattoo also bereits nach rund 4 – 5 Wochen verschwunden sein. Fraglich also, wie ein solches Tattoo erst nach rund 3 bis 5 Jahren komplett verschwinden soll.
Wer das Risiko der nur teilweise verschwundenen Tätowierungen nicht eingehen möchte, hat Alternativen.
Die wohl einfachste Methode, sich nicht irgendwann über ein Teil-Tattoo zu ärgern ist wohl, sich gar nicht erst tätowieren zu lassen.
Eine dauerhafte Tätowierung stellt auch eine Alternative zu einem temporären Tattoo dar.
Aber auch ein Henna-Tattoo kann anstatt eines Temptoos gewählt werden. Bei einem Henna-Tattoo handelt es sich streng genommen mehr um eine Art Bemalung. Dabei wird die oberste Hautschicht (Epidermis) eingefärbt. Da sich diese Hautschicht regelmäßig erneuert, verschwindet das Henna-Tattoo nach rund einem Monat.
Klebe-Tattoos können ebenfalls als Alternative zum Temptoo verwendet werden. Hierbei handelt es sich um eine Art Abziehbildchen. Die Trägerfolie wird entfernt, das Klebe-Tattoo auf die Haut gedrückt. Nun wird es befeuchtet und einige Sekunden abgewartet. Nun noch die Deckfolie abziehen. Fertig ist das temporäre Aufkleb-Tattoo. Entfernt werden kann eine solche Tätowierung spielend leicht mit Babyöl.
Tätowierungen, die wie von Zauberhand nach ein paar Jahren von selbst verschwinden, gehören wohl leider mehr in die Märchenecke als in die Wirklichkeit. Zwar gibt es die Möglichkeit, zeitlich begrenzte Tattoos zu stechen, doch bleiben meist zumindest Reste davon dauerhaft unter der Haut und somit ein Leben lang sichtbar. Die Inanspruchnahme von teurer Lasertechnik zur Tattooentfernung ist dann unumgänglich.