Tattooo- und Piercingversicherung - Hakenkreuztattoo – Sind Hakenkreuze rechtlich erlaubt?

Hakenkreuztattoo – Sind Hakenkreuze rechtlich erlaubt?

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 31.12.2013

Hakenkreuz als Tattoo – sind buddhistische und hinduistische Hakenkreuze rechtlich erlaubt?

Was Tattoo-Motive betrifft, sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was gefällt. Schließlich erlaubt das allgemeine Persönlichkeitsrecht jedem Menschen, seinen Körper genau so zu gestalten, wie er es möchte.

Aber ist wirklich alles erlaubt?

Hakenkreuz als Tattoo – sind buddhistische und hinduistische Hakenkreuze rechtlich erlaubt?

Zuerst muss man wissen: Hakenkreuz ist nicht gleich Hakenkreuz.

Das wohl bekannteste Hakenkreuz ist jenes aus der Zeit des Nationalsozialismus. Und dann gibt es noch die Swastika. Ein glücksbringendes Symbol aus Buddhismus, Hinduismus und Jainismus.

Das NS-Hakenkreuz – als Tätowierung erlaubt?

Die Frage, ob ein solches Hakenkreuz als Tätowierung erlaubt ist, ist mit Ja und Nein zu beantworten.

Denn:

Es ist nicht verboten, sich ein solches Tattoo stechen zu lassen. Aber es ist verboten, eine solche Tätowierung in der Öffentlichkeit zu zeigen. Ein zweischneidiges Schwert also, welches juristischen Ärger mit sich bringen kann.

Schon das kurze Zeigen eines solchen Tattoos zum Beispiel in einer Kneipe kann zu strafrechtlichen Konsequenzen führen. Dies musste ein Mann erfahren, der seinen Kneipenfreunden sein Hakenkreuz-Tattoo und das als Tätowierung verewigte Antlitz Adolf Hitlers zeigte. Er wurde im Jahr 2015 vom Amtsgericht Augsburg zu einer Strafte von 4 Monaten ohne Bewährung verurteilt. Begründet wurde das Urteil mit der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Doch neben § 86 a StGB (Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) kann eine solche Tätowierung den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen. Was mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen kann mit Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren bestraft werden.

Oftmals werden die Strafen zur Bewährung ausgesetzt und mit verschiedenen Auflagen verknüpft. Diese Auflagen können Geldstrafen oder auch die Entfernung oder Unkenntlichmachung der Tätowierung sein. Ob die Tattooentfernung als Bewährungsauflage jedoch zulässig ist, ist noch umstritten.

Und die Swastika? Ist dieses Symbol als Tätowierung erlaubt?

Die Swastika ist ein dem NS-Hakenkreuz sehr ähnliches Symbol. Das Aussehen der Swastika variiert und so ist dieses Zeichen mal mit Ornamenten verziert oder auch rund gebogen und in zahlreichen anderen Variationen zu finden.

Allerdings stets mit einer völlig anderen Bedeutung als das negativ behaftete NS-Hakenkreuz. So gilt die Swastika in anderen Kulturen schlichtweg als Symbol, welches Glück bringen soll.

Dabei ist die Swastika bei weitem kein Symbol der Neuzeit. Bereits um ca. 10.000 v. Chr. fand dieses Symbol Verwendung. Funde dieses glücksbringenden Symbols gab es unter anderem in Afrika, Asien und Amerika.

Bis heute findet die Swastika in Religionen wie dem Buddhismus oder auch dem Hinduismus Verwendung und soll Glück bringen.

Was also, wenn jemand eine Swastika als Tätowierung möchte?

Leider sieht es hier rechtlich nicht anders aus, als bei einem Hakenkreuz der NS-Zeit. Denn:

auch Abwandlungen dieser unerlaubten Symbole öffentlich zu zeigen ist nicht erlaubt.

Auch wenn einige wissen, dass eine Swastika nichts mit dem negativ behafteten Hakenkreuz zu tun hat, so gibt noch weit mehr Menschen, die eben dies nicht wissen und vielleicht auch noch nie etwas von der Swastika gehört haben.

Das ist wohl auch mit ein Grund, warum die Swastika als Abwandlung des NS-Hakenkreuzes gesehen werden könnte und ihr öffentliches Zeigen als Tattoo deshalb verboten ist.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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