Tattoo- und Piercingversicherung - Handinnenflächen tätowieren

Handinnenflächen tätowieren

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 09.11.2013

Tätowierungen sind der Körperschmuck schlechthin. Kein Schmuckstück der Welt strahlt soviel Persönlichkeit und Individualismus aus wie ein Tattoo. Die bunten, schwarzen und neuerdings auch weißen Körperbilder und -schriftzüge findet man inzwischen an nahezu jeder Körperstelle.

Doch es gibt eine Stelle am Körper, die nur äußerst selten ein Tattoo aufweist: die Handinnenflächen. Warum ist das so?

Kann man die Handinnenflächen tätowieren oder nicht?

Die Hände sind, neben der Stimme und dem Gesicht mit seiner Mimik eines der wichtigsten Kommunikationsinstrumente des Menschen. Wir reichen die Hand zur Begrüßung, winken zum Abschied, deuten auf etwas oder heben die Hände an um abzuwehren.

Unsere Hände gehören zum Alltag und fallen auf. Dementsprechend viel Pflege wird in diesen Teil des Körpers gesteckt. Handcremes, Maniküre, Nagellack und Schmuck pflegen und verschönern die Hände. Auch Tätowierungen findet man dort. Doch sitzen diese meist am Handrücken und an den Fingern. Tattoos an den Handinnenflächen? Eine Rarität unter den Tätowierungen.

Seltenheit Handinnenflächen-Tätowierung

Die Handinnenflächen

Die Haut der Handinnenflächen unterscheidet sich von der Haut des restlichen Körpers. Das fällt unter anderem deshalb auf, da sich keinerlei Haare an den Handinnenflächen befinden. Ist euch das schon einmal aufgefallen?

Der Grund dafür liegt im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand. Der Gang des Menschen war nicht immer aufrecht, sondern lief vor langer, langer Zeit auf Händen und Füßen ab. Die Hände waren damals nicht lediglich Greifinstrumente, sondern Laufflächen. Da ist es nur normal, dass die Haut sich im Laufe der Evolution in diesem Bereich veränderte und verstärkte.

Die Epidermis, besser bekannt als Oberhaut, ist so gut wie überall am Körper rund 0,05 mm dünn. An den Handinnenflächen allerdings ist das anders. Hier misst die Epidermis gleich mehrere Millimeter Dicke.

Das Tätowieren

Ein Tattoo entsteht durch das Einbringen von Tätowierfarbe bzw. Tätowiertinte in die Haut. Dies geschieht mit Hilfe einer Tätowierpistole bzw. Tätowiermaschine. Diese durchsticht die Haut mit einer oder mehreren Nadeln und bringt so die Farbe ein.

Wichtig ist dabei die Tiefe des Stichs. Die menschliche Haut besteht aus mehreren Schichten.

  • Epidermis – Oberhaut
  • Dermis – Lederhaut
  • Subcutis – Unterhaut

Beim Tätowieren wird die Epidermis durchstochen und das Tattoo in der Lederhaut platziert.

Warum es so wenige Handinnenflächentattoos gibt

Und genau hier, in den Hautschichten, liegt der Grund dafür, warum es so wenige Handinnenflächen-Tattoos gibt.

Die Epidermis ist an den Handinnenflächen dicker als an anderen Stellen des Körpers. Und die Tattoofarbe muss für ein dauerhaftes Verbleiben in der Haut in die zweite Hautschicht, die Lederhaut, eingebracht werden.

Dies ist an den Handinnenflächen nur schwer möglich. Und so passiert es oft, dass das Tattoo lediglich in die Oberhaut gestochen wird. Und dort mit der Zeit im Zuge der Erneuerung der Epidermis verschwindet.

Übrig bleibt letztendlich von der Tätowierung nichts. Oder im schlimmsten Fall ein paar wenige dunkle Stellen, die mehr an schmutzige Hände als an eine Tätowierung erinnern.

Der Tätowierer

Die Auswahl des Tätowierers spielt beim Tätowieren der Handinnenflächen eine große Rolle. Keinesfalls sollte für diese schwierige wie auch schmerzhafte Tätowierung ein unerfahrener Tätowierer gewählt werden.

Nur bei einem Tattookünstler, welcher bereits Erfahrung mit der Erstellung von Handinnenflächen-Tätowierungen hat, stehen die Chancen gut, ein Handinnenflächen-Tattoo von Dauer zu erhalten.

Allerdings ist es schwer, einen Tätowierer zu finden, der bereit ist, diese spezielle Körperstelle zu stechen. Eben deshalb, da die Erfolgschancen für ein dauerhaft bestehendes Tattoo hier äußerst gering sind.

Hinzu kommt, dass die Haut der Handinnenflächen mit vielen feinen Linien durchzogen ist. Dies erhöht die Gefahr des Verlaufens der Tattoofarbe.

Fazit zu Tätowierungen an den Handinnenflächen

Ein Tattoo an den Handinnenflächen zählt zu den seltensten Tätowierungen. Somit zieht es auf jeden Fall die Blicke auf sich und fällt auf.

Allerdings gehört es gleichzeitig zu den Tätowierungen, die am schwierigsten zu stechen und mit größter Wahrscheinlichkeit nicht dauerhaft sind.

Auch die Schmerzen beim Tätowieren der Handinnenflächen sind nicht zu unterschätzen. Schließlich sind die Handinnenflächen – trotz dickerer Epidermis – höchst sensibel. Das könnt ihr ganz einfach selber testen. Streicht doch einfach mal mit den Fingerspitzen der anderen Hand über eure Handinnenfläche. Was spürt ihr?

Ein weiterer Grund für das Nein zum Tattoo an den Handinnenflächen kann die Tatsache sein, dass an den Händen Hinweise auf versteckte Krankheiten abgelesen werden können. Zum Beispiel an der Struktur und Farbe der Haut, welche durch das Tätowieren der Handinnenflächen nicht mehr genau feststellbar wäre.

Ob man sich nun für ein Tattoo an den Handinnenflächen entscheidet, bleibt dem eigenen Geschmack und Schmerzempfinden überlassen.

Die große Wahrscheinlichkeit des Verblassens und gänzlichen Verschwindens des Tattoos sollte jedoch ebenso bedacht werden wie die Tatsache, dass ein Tattoo an den Handinnenflächen nicht so einfach versteckt werden kann und immer sichtbar ist.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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