Tattoo und Piercingversicherung - Indianer-Tattoos und ihre Bedeutung

Indianer-Tattoos und ihre Bedeutung

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 18.10.2015

Die Indianer und ihre naturverbundene Kultur voller Mythen und Sagen fasziniert die Menschen der „modernen Welt“ damals wie heute. Auch in der Welt der Tattoos finden sich zahlreiche indianische Motive. Ihre Bedeutung erfährst Du hier.

Indianer – das Wort

Dass Amerika, die Heimat der Indianer und Christoph Columbus historisch betrachtet untrennbar miteinander verbunden sind, steht außer Frage. Auch war es Columbus, der den Indianern ihren Namen gab. „Una Gentre En Dio“ (ein Volk in Gott) nannte er es. Aus En Dio wurde im Laufe der Zeit das spanische Wort Indio und daraus letztendlich Indians (englisch) und schließlich das uns bekannte Indianer.

Allerdings wird wohl kaum ein Amerikaner die Indianer als Indians bezeichnen. Zum einen, da es so schnell zu Verwechslungen kommen kann. Schließlich bezeichnet das englische Wort „Indians“ nicht die Indianer, sondern Inder oder Indios. Die Indianer, also die Ureinwohner Amerikas, werden als Natives oder Native Americans bezeichnet.

Die Indianer selbst verwenden sogar dieses Wort nur äußerst selten. Sie benutzen ihre Stammeszugehörigkeit, also Apachen, Cherokee, Sioux usw.

Kommen wir aber nun zur Bedeutung der Motive.

Alte indianische Symbole und ihre Bedeutung

Geht es um Tätowierungen, finden sich zahlreiche indianische Motive. Sie sind zeitlos und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Adlerfedern

Das Symbol der Adlerfedern geht auf einen indianischen Zweikampf zurück. Genauer gesagt auf den Coup, das Entreißen der Waffe, den Raub des Pferdes oder auch einfach die Berührung des Gegners. Bei manchen Stämmen stand der Coup jedoch auch für das Verletzen oder Töten des Gegners oder Feindes.

Die vollzogenen Coups wurden durch Adlerfedern angezeigt, welche je nach Aussehen unterschiedlich gefärbt waren.

  • Roter Fleck – getöteter Feind
  • rot gefärbt – Träger wurde im Kampf verwundet
  • gezackter Rand – mehrere Feinde getötet
  • gespalten – mehrmals verwundet
  • große Kerbe – Kehle durchgeschnitten und Skalp erbeutet
  • abgeschnittene Spitze – Kehle durchgeschnitten ohne Skalp-Erbeutung

Donnervogel

Der Donnervogel gilt als das mächtigste indianische Symbol. Sicher hast auch Du ihn schon einmal gesehen. Mindestens auf einem Bild von einem Totempfahl. An dessen Spitze thront fast immer eben dieser Donnervogel. Er fand sich also bei zahlreichen Indianerstämmen. Doch nicht überall hatte er dieselbe Bedeutung. Meist jedoch galt er als Kriegsomen.

In der indianischen Kultur stammten die Blitze direkt aus den Augen des Donnervogels. Und ihr Geräusch war dessen Schrei. Vernahmen die Schamanen oder Medizinmänner den Schrei des Donnervogels, errichteten Sie spezielle Kriegszelte und hielten darin Zeremonien ab. So versuchten sie, den Donnervogel zu besänftigen und sein Wohlwollen zu erhalten.

Warum?

Um die bevorstehende Schlacht für ihren Stamm zu entscheiden. Bei anderen Stämmen galt der Donnervogel als Lebensspender. Seine Flügelschläge bringen Regen, er beherrscht die Natur.

Als Tattoosymbol ist er Schutz- und Kraftsymbol zugleich.

Kachina

Auch diesem Symbol liegt eine Legende zugrunde. Denn bei den Kachinas handelt es sich um Geister. Genauer gesagt um die unsichtbaren Lebenskräfte. Sie dienen Manitou und den Sterblichen als Nachrichtenübermittler.

Das Symbol Kachina steht für die Stärke des Geistes, das Wachstum, die Reichhaltigkeit des Lebens und für die Lebenskraft.

Kwakauiutl-Sonne

Dieses Symbol beruht auf der Legende des Sonnenhäuptlings. Dieser wurde vom Bringer des Lichts, einem Raben, aus dem dunklen All zur Erde gebracht und als dann im Himmel wohnte.

Die Kwakauiutl-Sonne steht für Frieden und Heilung und wird als Symbol für die Quelle des Lebens angesehen.

Sonnenspirale

Mit einer der bekanntesten Indianersymbole. Eine Sonne mit genau sieben Strahlen. Jeder Strahl steht dabei für eine der sieben menschlichen Energie-Zentren.

Träger dieses Tattoo-Motivs gilt als friedliebend.

Traumfänger

Der Traumfänger ist mit eines der bekanntesten Indianer-Tattoomotive. Und auch dieses Symbol hat eine Legende.

Eine Frau der Sioux wandte sich verzweifelt an den Medizinmann. Denn ihr Kind konnte nicht schlafen. Der Medizinmann erzählte ihr von den bösen Träumen ihres Kindes und gab ihr besondere Weidenringe. Diese waren in ihrem Inneren mit spinnennetzgleichen Bändern und Federn verziert. In diesem Netz würden sich die bösen Träume verfangen und vergehen. Nur die guten Träume gelangen hindurch.

Bei einem Traumfänger handelt es sich also um ein Schutzsymbol. Es symbolisiert jedoch auch die Kraft des eigenen Geistes und der daraus resultierenden Möglichkeit, das eigene Leben zu gestalten.

Vier Pfeile

Dieses Motiv besteht aus vier Pfeilen, die alle auf einen Punkt in ihrer Mitte gerichtet sind. Es handelt sich dabei um ein spezielles Symbol der Sioux. Es symbolisiert das medizinische Rad der Erleuchtung. Jeder Pfeil steht hier für einen Bewusstseinszustand und eine Gedankenrichtung.

  • Norden – Weisheit
  • Süden – Unschuld
  • Osten – Weitsicht
  • Westen – Selbstbeobachtung

Träger dieses Tattoomotivs möchten mit sich und dem Universum in Einklang sein.

Wind

Häuptling Seattle erklärte, dass der Wind den Kindern den Lebensgeist gibt. Kein Wunder, denn für die Indianer war der Wind nicht einfach eine Naturgewalt. Es war eine Kraft voller Leben, ein Gott, der mit den Menschen sprach.

Das Wind-Symbol ist ein Schutzsymbol. Es schützt seinen Träger. Nach indianischem Glauben ruhen in diesem Symbol die Kräfte der vier Winde:

  • Einigkeit
  • Ewigkeit
  • Freiheit
  • Gleichgewicht

Alte indianische Symbole – einfach so für ein Tattoo benutzen?

Natürlich kannst Du Dir ein indianisches Motiv stechen lassen. Doch solltest du dir etwas bewusst sein:

Indianische Symbole sind nicht einfach nur ein Modetrend. Es handelt sich dabei um alte kulturelle Symbole mit tiefer Bedeutung.

Trägst Du ein solches Motiv, ehrst Du damit den Stamm. Allerdings nur, wenn Du der Motivbedeutung bewusst bist und Dich aufgrund der Bedeutung dafür entschieden hast. Und nicht, wenn Du es einfach cool oder stylisch findest.

Moderne indianische Motive und ihre Bedeutung

Neben den alten indianischen Symbolen gibt es in der Welt der Tattoos zahlreiche moderne indianische Motive. Wie beispielsweise Pfeil und Bogen oder auch das Porträt eines Häuptlings.

Die modernen „Indianer-Tattoos“ sind meist im Realistic-Stil tätowiert. Es wird also großer Wert auf Details und eine authentische Darstellung gelegt. Dies ist auch der Grund für die doch recht ansehnliche Größe vieler Indianer-Tattoos.

Oft sind die Bilder wahre Collagen aus Indianer, Tieren oder Landschaften. Schlichtweg deshalb, weil in der heutigen Zeit nichts so sehr die Verbundenheit mit der Natur ausdrückt wie ein Indianer.

Auch bei den modernen indianischen Motiven finden sich einige der alten Kultur. Doch ist ihre Bedeutung heute oft eine andere. Oder wird leicht abgewandelt dargelegt bzw. dargestellt.

Feder

Zeigt, dass der Träger des Tattoos ein Freigeist ist.

Häuptling oder Squaw

Das Portrait eines Häuptlings oder eine kämpferische Squaw stehen für Stärke und Weisheit. Oft findet sich hierbei auch ein Wolf.

Pfeil und Bogen

Diese Symbole finden sich oft als Partner-Tätowierungen und sollen Zusammengehörigkeit zeigen.

Tomahawk

Dieses Tattoo symbolisiert Mut und Stärke. Meist ist es in bunten Farben gehalten.

Traumfänger

Abwehr von negativen Energien und schlechten Träumen.

Fazit

Wenn Du Dir ein indianisches Motiv stechen lassen willst, solltest Du Dir über dessen Bedeutung im Klaren sein. Vor allem deshalb, da es sich dabei um ein Symbol mit langer Geschichte und einem kulturellen Hintergrund voller Legenden und Sagen handelt.

Aber auch abgesehen davon solltest Du die Antwort wissen, wenn Dich jemand nach der Bedeutung des Motivs auf Deinem Arm, Bein oder Rücken fragt. Doch egal, ob kulturelle oder eine für Dich ganz persönliche Bedeutung, das wichtigste ist, dass Du Dich selbst mit dem Symbol identifizieren kannst. Dann machst Du alles richtig.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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