Tattoo- und Piercingversicherung - Kann man über Muttermale tätowieren?

Kann man über Muttermale tätowieren?

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 05.01.2012

Wir verwenden in der Alltagssprache die Ausdrücke Muttermal oder Leberflecke wenn wir eine örtlich begrenzte, gutartige Anhäufung von Hautzellen meinen. Davon betroffen sind meistens Pigment-Zellen, die dann die markanten bräunlichen Flecken ergeben.

An bestimmten Stellen, insbesondere auf den Wangen, über dem Mundwinkel oder auf dem Kinn kann dies sogar für eine erhöhte Attraktivität stehen. Dann spricht man vom Schönheitsfleck. Bei alldem ist dennoch immer ein sogenanntes Nävus gemeint. Das ist die wissenschaftliche Bezeichnung für Muttermale und umfasst eine Vielzahl anormal vermehrter Zellen an verschiedenen Hautstellen.

Manchmal kann ein Muttermal aber auch wirklich störend sein. Natürlich kann es zudem passieren, dass genau an der Stelle, an der Du Dich tätowieren lassen möchtest, einige Muttermale im Weg sind. Da stellt sich dann die Frage, ob Du sie nicht ganz einfach übertätowieren lassen kannst.

Das sagen die Hygienerichtlinien zum Tätowieren

Die Hygienerichtlinien zum Tätowieren, herausgegeben vom Verein United European Tattoo Artists, können als eine Art Berufsordnung für Tätowierer angesehen werden. Sie werden auch von staatlichen Stellen mangels eigener Richtlinien herangezogen und jeder verantwortungsvolle Tätowierer wird sie als Grundlage seiner Arbeit nehmen. Diese Hygienerichtlinien zum Tätowieren sprechen im Absatz 2.2.1 eine ganz eindeutige Sprache: „Muttermale und Leberflecken dürfen nicht tätowiert werden.“ Punkt! Kein „wenn“ und kein „aber“!

Warum darf man nicht über Muttermale tätowieren?

Wenn Du zum Hautarzt gehst, wird sich dieser unter anderem auch Deine Muttermale ganz genau ansehen. Der Grund dafür ist, dass unter diesen Flecken oft eine bösartige Vermehrung von Zellen stattfindet. Das ist dann ein Melanom oder der gefürchtete Hautkrebs. Auch aufgrund dieser Empfindlichkeit dürfen Muttermalen keine Verletzungen zugefügt werden. Ein weiterer Grund, warum sich Tattoos und Muttermale ausschließen, ist, weil Du so dem Hautarzt bei zukünftigen Untersuchungen die Arbeit erschwerst, Deine Muttermale zu untersuchen.

Was ist möglich?

Deswegen brauchst Du aber auf ein Tattoo in diesem Bereich nicht zu verzichten. Du kannst das Muttermal beispielsweise in das Körperkunstwerk vieleicht als Auge mit einbeziehen. Frag dazu Deinen Hautarzt, mit welchem Abstand zum Muttermal der Tätowierer stechen darf. In der Regel sind dies ein bis zwei Millimeter. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Dir das Muttermal entfernen zu lassen. Nachdem die Stelle komplett verheilt ist und der Hautarzt seine Freigabe gegeben hat, kann nur noch etwas Narbengewebe beim tätowieren stören.


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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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