Ob „Normalo“ oder Piercing-Fan, am Ohr eines jeden dritten Menschen finden sich inzwischen Piercings. Kein Wunder, schließlich ist das Ohr eine der beliebtesten Körperstellen für Piercings. Und auch die Akzeptanz von Piercings in der Gesellschaft ist bei Ohrpiercings mit am größten.
Ein weiterer Pluspunkt in Sachen Ohr und Piercing sind zahlreichen Piercingvarianten, die am Ohr möglich sind. Eines der beliebtesten Ohrpiercings: das Outer Conch Piercing.
Das Outer Conch Piercing ist unter mehreren Namen bekannt:
Bei dem Outer Conch Piercing handelt es sich um Knorpel-Piericng, welches am äußeren Teil der Ohrmuschel gesetztes wird. Man könnte es auch als tief sitzendes Helix Piercing bezeichnen.
Das Shell- oder auch Outer Conch Piercing ist bei weitem keine neue Erscheinung. Es verfügt vielmehr über eine weit zurückreichende Tradition. Vor allem bei Naturvölkern im Südpazifik sowie in Afrika. In dortigen Kulturen erfolgt das Stechen des Shell Piercings meist innerhalb eines Rituals.
Oft dient es auch Symbol des Ranges oder Status in der Gemeinschaft. Erstmals erwähnt wurde dieser spezielle Ohrschmuck bereits im Jahr 1785.
Bevor es an das Stechen des Piercings geht, ist etwas anderes noch wichtig. Die Auswahl des Piercingstudios. Keinesfalls sollte das erstbeste Studio gewählt werden. Und bitte auch nicht ausschließlich wegen des Preises das günstigste.
Ausschlaggebend für die Wahl des richtigen Piercingstudios ist die Hygiene sowie die Erfahrung des Piercers. Um das perfekte Studio zu finden, kann im Internet nach Bewertungen gesehen werden. Doch nichts ersetzt den eigenen Eindruck vor Ort.
Rein gehen, beraten lassen und auf das Bauchgefühl hören.
All diese Fragen müssen beantwortet sein, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
Wieso ist die Freundlichkeit so wichtig? Nur bei einem freundlichen Piercer, der Bedenken ernst nimmt und Fragen geduldig beantwortet, entsteht ein Vertrauensverhältnis. Dieses ist wichtig, denn nur wer sich wohlfühlt, erlebt den Piercingprozess als angenehm und zudem weniger schmerzhaft.
Das Bauchgefühl stimmt nicht? Ob es nun an der Hygiene oder einfach nur an der Person des Piercers liegt, sagt das Bauchgefühl nein, ist es nicht das richtige Studio.
Eine ausführliche Beratung vor dem eigentlichen Stechen ist ebenfalls angeraten.
Bevor die Piercingnadel angesetzt wird, desinfiziert der Piercing-Profi die Ohrmuschel und markiert anschließend die zu piercende Stelle. Mithilfe eines Spiegels kann der Piercing-Fan dann überprüfen, ob ihm die Stelle gefällt.
• mit Piercingzange
• mit Receiving Tube
• punchen
Der Piercer fixiert mit der Piercingzange das Ohr, setzt die Nadel an und sticht zu. Verwendung findet dabei eine Piercingnadel mit Kanüle, über die das Piercing in den Stichkanal eingesetzt wird.
Die Anatomie eines jeden Ohrs ist unterschiedlich. Nicht immer kann eine Piercingzange verwendet werden. In diesem Fall kommt eine Receiving Tube zum Einsatz. Dieses Röhrchen wird an die Austrittsstelle der Piercingnadel am Ohr angesetzt.
Da es sich beim Upper Sadhu-, Shell- bzw. Outer Conch Piercing um ein Knorpelpiercing handelt, empfiehlt es sich, das Piercing zu punchen. Bei dieser Variante wird nicht mit einer Piercing-Nadel gearbeitet, sondern mit einer Punching-Nadel. Dabei handelt es sich um eine Hohlnadel, durch welche der Knorpel an der zu piercenden Stelle herausgestanzt wird.
Kurz gesagt: ja, das Stechen eines Outer Conch Piercings tut weh. Wie sehr, das hängt von davon ab, wie schmerzempfindlich die Person ist. Das Schmerzempfinden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt. Dem entsprechend empfindet jede Person den Schmerz anders.
Das Stechen selbst dauert nur wenige Sekunden. Und auch der Schmerz verebbt genauso schnell.
Unabhängig von der Körperstelle stellt jedes Piercing eine Verletzung dar. Mit entsprechenden Risiken. So auch das Outer Conch.
Eine Entzündung oder Infektion an sich ist unschön und schmerzhaft. Es kann jedoch noch schlimmer kommen, bis hin zur Gesichtslähmung. Eine solche entsteht, wenn die Infektion auf die Lymphgefäße oder auch das Innenohr übergeht und schließlich den Gesichtsnerv erreicht.
Eine Granulation ist auch als Wildwuchs oder Wildes Fleisch bekannt. Dabei entsteht an der gepiercten Stelle neues Gewebe, welches unkontrolliert wächst.
Eine relativ harmlose Folge eines Outer Conch Piercings sind Druckstellen. Meist treten diese durch das Liegen auf dem Ohr auf und können durch einen Schmuckwechsel behoben werden.
Doch nicht nur Infektion, Granulation und Hörveränderung sind Risiken eines Upper Sadhu Piercings. Es kann auch zu Veränderungen des Hörens kommen. Diese entstehen schlichtweg dadurch, dass der Piercingschmuck die Schallwellenaufnahme an der Ohrmuschel beeinflusst.
Das Shell-, Upper Sadhu- bzw. Outer Conch Piercing kann variiert werden. Je nach Ausführung wird daraus ein Double Outer Conch Piercing oder ein Triple Outer Conch Piercing.
Die Piercinganzahl. Bei einem einfachen Outer Conch handelt es sich um ein einziges Piercing. Bei einem Double folglich um zwei, bei einem Triple um drei Piercings.
Hier findest du noch weitere Piercingarten des Ohres (Ohrmuschel) im Bezug auf das Stechen, Schmerzen und Risiken.
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