Ein gut gestochenes Piercing sollte – sorgfältige Pflege vorausgesetzt – schnell und unkompliziert abheilen. Doch auch beim besten Piercing kann es zu einer Entzündung kommen. Dein Piercing ist entzündet? Das solltest Du beachten.
Ein Piercing kann sich nicht nur kurz nach dem Stechen entzünden. Auch jederzeit später kann es zu Infektionen und Entzündungen kommen. Vor allem frisch gestochene Piercings weisen oftmals Symptome auf, die Entzündungsanzeichen ähneln. Und das, obwohl sie nicht entzündet sind. Kein Wunder, schließlich wurde Dein Körper gerade verletzt. Darauf reagiert er, das ist normal.
Wenn allerdings Entzündungsanzeichen auftreten, ohne dass das Piercing erst vor ein paar Stunden gestochen wurde, solltest Du hellhörig werden. Und definitiv ein Auge auf Dein Piercing haben.
Wärme – das Hautareal um das Piercing ist wärmer als normal
Rötung – die das Piercing umgebende Haut ist rot
Schmerzen – die gepiercte Stelle schmerzt
Schwellung – das Areal um das Piercing herum schwillt an
Zeigt Dein Piercing diese Anzeichen, solltest Du es nicht nur Deinem Piercer, sondern vor allem einem Arzt zeigen. Denn dieser weiß genau, was in solch einem Fall zu tun ist und wie er Dir helfen kann. Mit einem entzündeten Piercing ist nicht zu spaßen, denn es kann ernste Folgen nach sich ziehen.
Sobald die ersten Entzündungsanzeichen auftreten, solltest Du einen Arzt konsultieren. Denn wenn das Piercing anfängt zu eitern, ist die Entzündung bereits weiter fortgeschritten.
In einem solchen Fall helfen meist nur noch Antibiotika. Diese wird Dir der Arzt verschreiben und Dir auch weitere Tipps zur Wundpflege geben.
Die Ursachen, welche zu einer Entzündung Deines Piercings führen können, sind zahlreich.
Zum Beispiel:
Unzureichende Hygiene während des Stechens öffnet Bakterien und Viren Tür und Tor. Sind sie erst einmal in die Piercingwunde gelangt, können sie schnell eine starke Entzündung hervorrufen.
Auch Allergien auf bestimmte Materialien, beispielsweise des Piercingschmucks, können Entzündungen verursachen.
Piercings, die einer ständigen Reibung durch Kleidungsstücke ausgesetzt sind, neigen zu Entzündungen. Anfällig für Reibungs-Entzündungen sind unter anderem das Bauchnabelpiercing, Piercings im Intimbereich oder auch Brust-Piercings.
Und auch die Meridianpunkte des Körpers können für Entzündungen bei Piercings verantwortlich sein. Nämlich dann, wenn einer von ihnen getroffen wurde und es dadurch zu einem Energiestau gekommen ist. Ein Piercing, das anfällig für Meridianpunkte-begründete Entzündungen ist, ist zum Beispiel das Helix-Piercing.
Wenn sich Dein Piercing entzündet hat, warte nicht zu lange ab. Geh zu einem Arzt und lass Dir helfen.
Obwohl ein Arztbesuch das einzig richtige im Fall eines entzündeten Piercings ist, gibt es auch Dinge, die Du selber tun kannst.
Desinfizierende Sprays – Prontolind und Octenisept sind die am häufigsten von Piercern empfohlenen Sprays zur Pflege von frischen Piercings. Sie dienen dabei nicht nur zur Vorbeugung gegen Entzündungen, sondern sollten auch bei auftretenden Entzündungssymptomen angewandt werden.
Wundgel – hier wird von Piercingstudios oftmals Tyrosur-Gel empfohlen. Es unterstützt die Heilung bei Entzündungen.
Diese Mittel ersetzen allerdings nicht den Arztbesuch! Und auch Dein Piercer ist kein Arzt!
Nur ein Arzt kann den Grad der Entzündung korrekt einschätzen und dementsprechend handeln. In den meisten Fällen von entzündeten Piercings wird ein Antibiotikum verschrieben.
Ein entzündetes Piercing ist schmerzhaft. Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, solltest Du einer Entzündung vorbeugen.
Egal aus welchen Gründen, ein Piercing kann sich immer entzünden. Kurz nach dem Stechen ebenso wie Monate oder Jahre danach. Wichtig ist dann, dass Du umgehend einen Arzt aufsuchst und die Entzündung behandeln lässt.