Die Ohrmuschel, ein beliebtes Körperteilkörperteil, wenn es ums Thema Piercings geht. Verständlich, schließlich sind Piercings am Ohr von der Gesellschaft akzeptiert. Und das, obwohl sie wunderbar auffallen.
Die Gründe für die Beliebtheit von Ohrmuschel-Piercings liegen auf der Hand.
Die Ohren befinden sich direkt neben dem Gesicht. Jeder, der ins Gesicht sieht, entdeckt auch gleich die Piercings am Ohr.
Zudem sind Ohrmuscheln stets individuell. Auch dann, wenn hunderte Menschen das gleiche Piercing tragen. Die Begründung liefert die Ohrmuschel selbst. Denn sie ist bei keinem Menschen gleich. So kommt es, dass das gleiche Ohrmuschel-Piercing bei jedem Menschen anders wirkt. Eben individuell.
Piercings an der Ohrmuschel gibt es viele.
So zum Beispiel:
Anti-Tragus Piercing – das Anti-Tragus Piercing sitzt dem Tragus gegenüber. Die Besonderheit: dieses Piercing ist aus anatomischen Gründen nicht bei jedem möglich. Das Setzen eines Anti-Tragus Piercings ist anatomisch nicht bei jedem Menschen möglich.
Conch Piercings – sind Varianten des Helix Piercings. Es wird dabei je nach Conch-Variante, entweder die innere oder äußere Ohrmuschel durchstochen.
Daith Piercing – das Daith Piercing sitzt im Innenbereich der Ohrmuschel. Genauer gesagt an der waagrechten Knorpelfalte. Das Stechen des Piercings wird von vielen als sehr schmerzhaft beschrieben.
Industrial Piercing – das Industrial Piercing ist die Verbindung zweier Helix Piercings. Dieses Piercing ist vor allem in der ersten Zeit nach dem Stechen anfällig für Komplikationen.
Rook Piercing – das Rook ist das Gegenstück zum Helix Piercing. Das Stechen wird als sehr schmerzhaft empfunden. Es zählt zu den am langsamsten verheilenden Ohrmuschel-Piercings.
Snug Piercing – wie auch das Anti-Tragus ist auch das Snug Piercing nicht bei jedem Menschen möglich. Für dieses Piercing muss die innere Knorpelauswölbung sehr ausgeprägt definiert sein.
Die erste Regel bei Ohrmuschel-Piercings: keine Verwendung von Ohrloch-Pistolen!
Eine Ohrloch-Pistole drückt den Piercingschmuck mit großer Kraft in die Ohrmuschel. Knorpel- und Gewebeschäden können die Folge sein. Und daraus resultierend Entzündungen und Ohrmuschel-Deformationen.
Beim Piercen mit einer piercingüblichen Hohlnadel wird weder das Gewebe noch der Knorpel geschädigt. Piercingstudios bieten sogar noch eine weitere, noch schonendere Variante an: das Punchen.
Dabei wird der Knorpel nicht durchstochen, sondern – einem Locher ähnlich – ein kleiner Knorpelteil mit der Punch-Nadel herausgestanzt.
Das Punchen hat zwei große Vorteile:
Die Ohren sind ein Körperteil, welche sich stets im Blickfeld des Gegenübers befindet. Wahrscheinlich ist dies auch der Grund dafür, warum vor allem bei Ohrmuschel-Piercings auf schönen Schmuck besonders Wert gelegt wird.
Barbells sind für den Ersteinsatz am geeignetsten. Durch ihre Biegung üben Ringe einen größeren Druck auf den frischen Stichkanal aus als Barbells. Dieser Druck kann Entzündungen begünstigen. Deshalb am besten immer einen Barbell als Ersteinsatz.
Als Material für den Ersteinsatz werden PTFE und Titan empfohlen. Diese Materialien sind am verträglichsten.
Was die Dicke und den Durchmesser betrifft, sind dem persönlichen Geschmack fast keine Grenzen gesetzt. Werden dickere Stäbe gewünscht, sollte auf eine Beratung durch den Piercer allerdings nicht verzichtet werden. Nur er weiß, wie man Ohrlöcher richtig dehnt und auch, wie man den Durchmesser von Ohrmuschel-Piercings ohne Risiken vergrößert.
Eltern und die Piercings ihrer Kinder. Eine Story, die wohl jeder kennt. Teenager möchten ein Piercing, doch die Eltern sind dagegen.
Dabei sind es die Eltern, die „Schuld“ an den ersten Piercings ihrer Kinder haben.
Denn:
Die Ohrlöcher, die auf Wunsch der Eltern vor allem bei Mädchen bereits im Kleinkindalter gestochen werden, sind genau genommen Lobe-Piercings!
Eine amüsante Tatsache, dass die meisten Menschen ihre ersten Piercings wirklich ihren Eltern verdanken.