Tattoo- und Piercingversicherung - Tattooentferner – lukrativer Job mit Zukunft

Tattooentferner – lukrativer Job mit Zukunft

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 23.10.2013

Die einen machen’s drauf, die anderen wieder weg – das Tattoo. Es macht ja auch Sinn: Warum soll jemand mit einem Körperbild herumlaufen, dass er aus welchen Gründen auch immer nicht mehr mag? Das denken viele und so boomt die Branche der Tattooentferner. Wenn du dich für diesen Job interessierst, bekommst du hier alle wichtigen Infos.

Zur Tattooentfernung brauchst du nur einen Laser und einen Gewerbeschein – und schon kann’s losgehen. Doch halt! Einige Dinge solltest du schon beachten. Denn schließlich arbeitest du nah am Menschen und hast eine gewisse Verantwortung. Der Umgang mit einem Laser ist ebenfalls nicht ohne und du solltest dich absichern, falls es zu Problemen kommt. Doch der Reihe nach …

Wer darf Tattoos entfernen?

Im Prinzip kann jeder Tattoos entfernen. Du kannst dich darauf spezialisieren und ausschließlich Tattooentfernungen anbieten. Auch als Tätowierer bzw. Tätowiererin kannst du diese Dienstleistung in dein Repertoire aufnehmen. Denn wer, wenn nicht du, kennt sich mit Tattoos aus? Eine weitere Berufsgruppe, die immer häufiger Tattooentfernungen zusätzlich mit anbietet, sind Kosmetikerinnen. Auch das liegt recht nahe – schließlich haben die Damen viel mit Haut zu tun und kennen sich im Metier aus. Auch Heilpraktiker nehmen die Tattooentfernung vermehrt in ihr Angebot auf. Sie sind ebenfalls prädestiniert für die Arbeit am und mit den Menschen.

Die beste Methode zur Tattooentfernung ist der Laser. Dieser kostet allerdings ein „paar Euro“ – ab 10.000 Euro musst du rechnen. Damit du das Gerät betreiben darfst, benötigst du einen sogenannten Laserschutzkurs. Dieser läuft über ein bis zwei Wochenenden und kostet nur ein paar hundert Euro.

Wenn du ausschließlich Tattooentfernung anbietest, kannst du erfahrungsgemäß etwa nach einem halben Jahr so viel Geld verdienen, dass du die Miete für dein Studio wieder drin hast und zusätzlich noch über 1000 Euro übrig hast. Dazu sollte dein Geschäft möglichst in einem Gebiet liegen, in dem etwa 100.000 Menschen wohnen bzw. arbeiten – dann lohnt es sich wirklich.

Hast du bereits einen Kundenkreis als Tätowierer/in, Kosmetiker/in oder Heilpraktiker/in, dann läuft die Tattooentfernung quasi mit. Denn du bist nicht unbedingt auf Neukunden angewiesen. Außerdem spricht es sich auf diese Weise schneller herum, dass du auch Tattoos entfernst und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich auch neue Kunden einstellen.

Ausbildung zum Tattooentferner

Wenn du verantwortungsvoll arbeiten möchtest, macht es möglicherweise Sinn, dich als Tattooentferner ausbilden zu lassen. Denn wie gesagt – so ein Laser ist ein Hightechgerät und du solltest sensibel damit umgehen.

Um den Umgang zu erlernen, gibt es Tageskurse und Workshops. Falls dir das nicht ausreicht, werden mittlerweile Kompaktkurse für die Tattooentfernung angeboten. Dabei werden Tätowierer, Kosmetiker, Therapeuten, Heilpraktiker, Mediziner, medizinische Fachangestellte und Nichtmediziner angesprochen. Vorkenntnisse sind dafür nicht erforderlich. Allerdings gibt es im Moment nur eine Stelle, die diese Ausbildung anbietet: „tattoolos medica“ in Berlin.

Deren Gründer Marcus Lühr ist davon überzeugt, dass man Lasern nicht an einem Tag erlernt. Es sei gefährlich für alle Beteiligten, den Laser ohne fachliche Ausbildung zu betreiben.

Die 6-tägige Ausbildung „Ganzheitliche Tattooentfernung“ findet entweder an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden oder innerhalb einer Woche von Montag bis Samstag statt. Hier lernst du

  1. wie die Haut aufgebaut ist – Funktion, Hauttypen, Infektionslehre, Wundheilung
  2. wie Blut und Immunsystem zusammenhängen – Fresszellen, Immunschwächekrankheiten, Blutgerinnung
  3. was es mit Tattoos und Pigmenten auf sich hat – Tattoofarben, Arten und Beurteilung von Tätowierungen, Permanent-Make-up
  4. worauf du bei der Tattooentfernung achten solltest – Vorbereitung, Möglichkeiten, Laserhandhabung, Absorptionsverhalten von Farben, Nachbehandlung, Pflege, Risiken und Nebenwirkungen, Kontraindikationen (=No Gos)
  5. was zur ganzheitlichen Tattooentfernung gehört – Ausleitung und Entgiftung, Pflanzenkunde, passende Ernährung zur Unterstützung
  6. wie die Tattooentfernung in der Praxis funktioniert – Kundenaufklärung, Behandlungsdokumentation, Aufbau, Funktion und Anwendung eines Lasers, rechtliche Hintergründe, praktische Übungen an Modellen

Am sechsten Tag erfolgt dann auch der weiter oben bereits erwähnte Laserschutzkurs, so dass du diesen nicht noch extra buchen und bezahlen musst. Der Kompaktkurs kostet knapp 2000,- Euro. In 2016 sind momentan drei Ausbildungen zur „Ganzheitlichen Tattooentfernung“ geplant.

Zu den Ausbildern gehört Heilpraktikerin Isabelle Guillou. „Immer mehr Kundinnen und Kunden der Tattooentfernung erwarten, dass ihre Behandlung mehr erreicht als nur ein einwandfreies kosmetisches Ergebnis“, sagt sie. „Ihnen sind auch die gesundheitlichen Aspekte sehr bewusst.“ Und Matteo Radenti, selbst Tätowierer, ist überzeugt: „Es gibt schon so viele schlechte Tätowierer – wir brauchen keine schlechten Tattooentferner.“

Mit einer Betriebshaftpflichtversicherung das Einkommen sichern

Mit so einer Ausbildung bist du eher davor geschützt, beim Lasern Fehler zu machen. Denn wenn du etwas falsch machst oder nicht beachtest, kannst du die Haut deiner Kunden „verunstalten“ oder sogar schwer schädigen. Es kann zu Blasen, Schwellungen, Narbenbildung, unregelmäßiger Pigmentierung und ähnlichem kommen. Daran musst nicht mal du schuld sein – die Haut des Kunden kann einfach allergisch reagieren, sich entzünden und Ähnliches. Im schlimmsten Fall kann es zu Schmerzensgeldforderungen kommen.

Deshalb ist es enorm wichtig, dass du eine gute Betriebshaftpflichtversicherung (BHV) abschließt – und zwar mit oder ohne Ausbildung. Fehler oder unerwartete Hautreaktionen beim Kunden können immer passieren – schütze dich und dein Geschäft unbedingt davor. Denn schließlich verdienst du damit deinen Lebensunterhalt.

Es ist zudem wichtig, dass deine Betriebshaftpflichtversicherung bestimmte Punkte enthält – sonst nutzt sie dir nicht viel. So sollten alle Schäden mitversichert sein, die durch eine Gesundheitsschädigung des Kunden entstehen, wie beispielsweise der finanzielle Einbußen aufgrund von Arbeitsunfähigkeit. Nachträgliche Korrekturen sollten von der BHV ebenso aufgefangen werden wie Schmerzensgelder, allergische Reaktionen oder Infizierungen. Lass dich hier gut beraten.

Wenn du all das beachtest, kannst du mit Tattooentfernung gutes Geld verdienen. Denn so lange sich Menschen tätowieren lassen, möchten sie so manches Körperbild auch irgendwann wieder loswerden. Deshalb ist Tattooentferner ein sicherer Job mit guten Zukunftsaussichten.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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