Tattoo und Christentum -Tattoos und Christentum – Das sagt die Bibel

Tattoos und Christentum – Das sagt die Bibel

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 26.11.2014

Tätowierungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sind heute in so gut wie jedem Zweig der Gesellschaft zu finden.

  • Doch wie sieht es mit Tätowierungen und Glauben aus?
  • Schließen sich Religion und Tattoos aus?
  • Wie sieht es aus mit Tattoo und Christentum?
  • Darf man sich als gläubiger Christ überhaupt Tätowieren lassen?

Tattoos Ja oder Nein – das sagt die Bibel

Wirklich angesprochen wird das Thema Tätowierungen in der Bibel nur im Alten Testament. Genauer gesagt hier: 3. Mose 19:28. Dort steht: „Ihr sollt kein Tätowierungszeichen an euch anbringen“.

Dieses Tattoo-Verbot betraf die Israeliten. Gott wollte, dass sie sich von anderen Völkern, die sich Götternamen und Symbole tätowierten, unterscheiden (5. Mose 142).

Aber ist das auch heute noch so? Im alten Israel war dieses Gebot ein Teil des Gesetzes. Heute allerdings ist das „Tattoo-Gebot“ nicht mehr bindend.

Gibt es noch weitere Bibeltexte, welche sich auf das Thema Tätowierung auslegen lassen könnten?

Ja! Beispielsweise diese hier:

„… sich verantwortungsbewusst und zurückhaltend schmücken…“ (1. Timotheus 2:9). Dies könnte man mit Sittsamkeit interpretieren. Und dass nicht zu sehr aufgefallen werden soll.

„Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei…“ (Römer 12:1)
Hier wird den Christen nahegelegt dafür zu sorgen, dass ihr Körper für „Gott wohlgefällig sei“. Und, dass sie besonnen mit ihrem Körper umgehen sollen.

Zusammengefasst könnte man also sagen: das Tattoo-Verbot für Christen besteht nicht mehr. Auch als Christ darfst Du Dich tätowieren lassen. Allerdings sollst Du gut darüber nachdenken, warum Du ein Tattoo willst. Und ob Du es wirklich haben möchtest und brauchst.

Aber wie sieht es im christlichen Alltag aus?

Tattoo und Christentum – verträgt sich das?

Aber obwohl es kein offizielles Tattoo-Verbot im Christentum gibt, werden Tattoos im Glauben dennoch leider oft als schlimm und böse angesehen. Fragt man nach Grundlagen, kommt meist folgende Bibelstelle als Argument:

„… Ihr sollt euer Haar am Haupt nicht rundherum abschneiden, noch euren Bart stutzen. Ihr sollt um eines Toten willen an eurem Leibe keine Einschnitte machen noch euch Zeichen einätzen; ich bin der Herr…“ (LU; 3Mo19, 19:27,28)

Auf den ersten Blick eindeutig. Keine Tattoos. Doch Moment! Dort steht „… um eines Toten willen…“. Diese biblische Textpassage stellt also kein generelles Tattooverbot im Christentum dar. Vielmehr scheint es, als wäre ein heidnischer alter Totenkult damit gemeint, bei dem man sich aus Trauer äzte oder schnitt.

Und diejenigen, die in diesem Text der Bibel doch die Grundlage für ein Tattooverbot sehen, dürften sich – man ist ja konsequent – demnach auch nicht die Haare schneiden oder den Bart stutzen lassen.

Tattoos in der Bibel

Also war niemals ein gläubiger Christ tätowiert? Das zu glauben, fällt schwer.

„… Denn ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leib…“ (Gal 6:17)

Nimmt man diesen Satz aus der Bibel und historische Forschungen zusammen, erkennt man schnell:

Bei den ersten Christen war es durchaus üblich, sich am Kopf mit christlichen Symbolen tätowieren zu lassen. Erst um das Jahr 400 wurden diese christlichen Tätowierungen durch Kaiser Konstantin verboten.

Liest man sich folgende Texte aus der Bibel durch, könnte man noch auf ganz andere Gedanken kommen.

„.. Siehe, in meine beiden Hände habe ich dich eingezeichnet…“ Laut Jesaja 49:16 sagt Gott dies von sich selbst. Etwas blasphemisch angehaucht könnte man hier sagen: Gott ist tätowiert. Und zwar an seinen Händen.

Und es geht noch weiter:

„…Und er trägt an seinem Kleide und an seiner bloßen Hüfte den Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren…“ Das sagt die Offenbarung 19:16 über Jesus. Also war Jesus tätowiert? Man könnte diesen Text so interpretieren.

Tattoos und Christentum – das Fazit

Zusammengefasst lässt sich also sagen:

• Gott und auch Jesus sind – gemäß der oben aufgeführten Bibeltexte – tätowiert
• bei den ersten Christen waren Tattoos durchaus üblich
• ein allgemeines Verbot für Tätowierungen kann nicht mit der Bibel begründet werden

Während Gläubige früher unter dem Alten Testament Gesetz standen (zum Beispiel Römer 10:4, Epheser 2:15, Galater 3:23-25) ist dies heute nicht mehr bindend. Und das Neue Testament beschäftigt sich überhaupt nicht mit der Thematik Tattoo und Christentum.

Die Bibel belegt kein Tattooverbot für Christen. Und zugleich besagt sie auch nicht, dass Tattoos von Gott gewollt sind. Es ist somit die Entscheidung von Dir selbst, ob Du Dich tätowieren lassen willst oder nicht.

Du bist gläubiger Christ und entscheidest Dich für ein Tattoo? Dann sollte Dir dieser Satz aus der Bibel helfen:

“Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes“. (1. Korinther 10:31)

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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