Tattoo-und Piercingversicherung -Warum juckt ein Tattoo? – Das passiert nach dem Tätowieren

Warum juckt ein Tattoo? – Das passiert nach dem Tätowieren

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 11.11.2013

Endlich ziert das neue Tattoo den Körper. Herrlich frisch und noch zum Schutz unter Frischhaltefolie verborgen. Doch schon einige Tage später geht es los.

Es juckt. Regel Nr. 1: Nicht kratzen!

Doch die Frage ist: Warum juckt ein Tattoo?

Um diese Frage zu beantworten, muss man zuerst verstehen, dass das frische Tattoo eine Wunde ist. Beim Stechen der Tätowierung wurde die Haut verletzt. Der nach ein paar Tagen einsetzende Juckreiz ist Teil des Heilungsprozesses der Wunde.

Insofern kann gesagt werden: Juckt die Wunde, ist es ein gutes Zeichen.

Wie entsteht das Jucken?

Der menschliche Körper ist eine komplexe Zusammenstellung an Zellen. Diese sind in einer speziellen Art und Weise angeordnet und sorgen so für das Funktionieren des Körpers und all seiner Bestandteile.

Kommunizierende Zellen

Eine Verletzung, wie sie ein Tattoo eben auch darstellt, verändert das subtile Gefüge. Die Zellen müssen sich neu anordnen und die verletzten Hautschichten wiederherstellen.

Um dies zu erreichen, kommunizieren die Zellen miteinander über Botenstoffe. Diese wiederum reizen die Wunde. Es kommt zum Juckreiz.

Fressende Zellen

Während des Heilungsprozesses werden auch sogenannte Fresszellen aktiv. Sie bekämpfen etwaige Erreger, die während des Stechens oder der Zeit danach in die Tattoo-Wunde gelangt sind. Doch auch geronnenes Blut wird von den Fresszellen entfernt.

Während ihrer Arbeit wird durch die Fresszellen Histamin ausgeschüttet. Und auch dieser Stoff löst – genau wie die Botenstoffe – Juckreiz aus.

Was schafft Abhilfe?

Wenn die neue Tätowierung juckt, entsteht der Drang zu kratzen. Doch Achtung! Das Kratzen am frischen Tattoo kann das Kunstwerk schädigen. Von daher: wenn das Tattoo juckt, keinesfalls kratzen.

Vor allem, weil das Kratzen den Juckreiz schlimmstenfalls noch verstärken kann.

Doch was hilft, wenn die neue Tätowierung juckt?

Wund- und Heilsalbe

Juckreizlindernd wirken Wund- und Heilsalben wie beispielsweise Bepanthen. Diese werden dünn auf das Tattoo aufgetragen und mindern den Juckreiz. Zudem unterstützt die Salbe den Heilungsprozess.

Kühlung

Eine ebenfalls gut wirksame Maßnahme bei Juckreiz ist Kühlung. Einfach ein Kühlpack in ein sauberes Geschirrtuch einwickeln und auf die Tätowierung legen. Dies veranlasst den Körper dazu, seine Botschaft an das Gehirn zu ändern. Anstatt „jucken“ wird nun „Kälte“ kommuniziert. Ergebnis: der Juckreiz lässt nach.

Wichtig: Niemals Kühlpacks oder ähnliches direkt auf die Haut legen. Ein sauberes Geschirrtuch oder ähnliches als Schutz sind Pflicht.

Hand auflegen

Keine Wund- und Heilsalbe und auch kein Mittel zur Kühlung zur Hand? Kein Problem. Es gibt noch eine weitere Hilfe gegen Juckreiz. Die eigene Hand. Wird die flache Hand auf die Tätowierung gelegt, mindert die Berührung den Juckreiz.

Achtung! Bevor das Tattoo mit der Hand berührt wird, auf jeden Fall gründlich Hände waschen! Ansonsten können Keime, Bakterien oder Schmutz in die Tattoo-Wunde gelangen und zu Problemen führen.

Fazit

Wenn die neue Tätowierung juckt, ist das kein Grund zur Sorge. Ganz im Gegenteil. Der Juckreiz ist ein gutes Zeichen. Schließlich ist er Teil des Heilungsprozesses. Mit den oben genannten Tipps wird die juckende Zeit leicht überstanden. Und wenn gar nichts hilft? Dann weiß mit Sicherheit der Tätowierer oder auch ein Arzt Rat.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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