Tattoo- und Piercingversicherung -Warum verblassen Farben bei UV-Licht?

Warum verblassen Farben bei UV-Licht?

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 06.10.2019

Der Schlüssel, um zu verstehen, warum Dein Tattoo durch die Einwirkung von Lichtstrahlen und insbesondere UV-Licht verblassen kann, besteht in der Absorptionsfähigkeit von Farben. Damit ist gemeint, dass Deine Tattoo-Farben Licht in bestimmten Wellenlängen reflektieren oder seine Energie aufnehmen beziehungsweise absorbieren können. Dazu kommt, dass die verschiedenen Lichtwellen eine unterschiedliche Länge haben. Je kürzer diese Wellen sind, umso energiereicher ist das Licht und umso größer seine Möglichkeiten, eine langsame Zersetzung von Farbstoffmolekülen in Gang zu setzen.

Verschiedene Farben verblassen unterschiedlich stark

UV-Licht hat die kürzesten Wellen. Auch violettes und blaues Licht ist sehr kurzwellig. Das heißt, Farben, die dieses Licht reflektieren und nicht absorbieren, sind prinzipiell vor dem Verblassen besser geschützt als andere Farben. In der Praxis sieht das so aus, dass bestimmte Farben in einem Tattoo, welches über Jahre häufig ungeschützt UV-Licht ausgesetzt war, immer noch erstrahlen wie am ersten Tag, andere hingegen kaum noch sichtbar sind. Das ist aber nicht alles. Jeder Tätowierer benutzt Farben, die eine bestimmte chemische Struktur aufweisen. Für die Stabilität dieser Struktur wesentlich ist die Dichte der darin enthaltenen Farbpigmente. Ist diese sehr hoch, besteht ein höherer Grad an Farbechtheit. Ist sie beispielsweise durch eine Beimischung von Weiß-Anteilen geringer, kann es eher zu einem Verblassen kommen.

Farbveränderungen durch Verblassen

Dazu kommt, dass die Farbpigmente für eine einzelne Farbe aus unterschiedlichen Farbtönen zusammengesetzt sein können. Verwendet der Tätowierer dabei eine Mischung von stark und schwach absorbierenden Tönen, kann es passieren, dass das Verblassen einzelner Bestandteile eine Farbveränderung zur Folge hat. Das geschieht häufig, wenn Farben aus organischen Quellen, die eher empfindlich auf UV-Licht reagieren, mit Farben aus anorganischen Quellen gemischt werden. Ein klassisches Beispiel dafür ist das Rot aus Färberkrapp und Ultamarin, was zusammen Violett ergibt. Der Färberkrapp kann durch UV-Licht leicht seine Farbkraft verlieren, womit das eher zum Bläulichen tendierende Ultramarin dominant wird. Bei anorganischen Farben solltest Du jedoch aufpassen. Sie sind zwar unempfindlicher gegen UV-Licht, können aber einen hohen Anteil an Schwermetallen enthalten, was andere Risiken mit sich bringt.

Sonnenschutz hilft gegen UV-Licht

Auf Jahrzehnte gerechnet ist Dein Tattoo nie ganz vor einem Verblassen oder vor Farbveränderungen sicher. Aber Du kannst die Farbechtheit Deines Tattoos doch gravierend dadurch beeinflussen, indem Du Deine Haut besonders intensiv mit einem Sonnenschutz versorgst. Positiv wirkt sich zudem aus, wenn Du Dich etwas bedeckt hältst und bei starker Strahleneinwirkung schattige Plätze bevorzugst. Das schützt nicht nur die Farben Deines Tattoos sondern auch Deine Haut.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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