Tattoo- und Piercingversicherung -Welche Möglichkeiten der Tattoo-Entfernung gibt es?

Welche Möglichkeiten der Tattoo-Entfernung gibt es?

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 05.04.2013

Laser, Dermabrasion, Exzision, chemische Feelings, Waterjet-Cutting, Diathermie, Milchsäure

Meistens ist es so, dass Du zu dem Zeitpunkt, an dem Du unbedingt ein Tattoo-Kunstwerk auf Deinen Arm oder an einer anderen Körperstelle sehen wolltest, fest entschlossen und wohl überlegt an die Sache herangegangen bist.

Nur ändern sich die Dinge im Leben manchmal oder Du hattest das Pech, an einen Tätowierer zu geraten, der bei der Arbeit gehunzt hat und aus Deinen Traum vom Tattoo einen Alptraum hat werden lassen. In diesen Situationen kommt natürlich eine Tattooentfernung in Frage. Welche Möglichkeiten aber hast Du, um das unerwünschte Tattoo wieder loszuwerden?

Tattooentfernung mit dem Laser oder durch Strom

Die am weitesten verbreitete Methode ist die Tattooentfernung mit einem Laser. Bei dieser Behandlung trifft das gebündelte Licht auf die Hautzellen, die die Farbpigmente aufgenommen haben. Die so beschädigten beziehungsweise verbrannten Zellen werden dann langsam vom Körper absorbiert und schließlich entsorgt. Dies führt dazu, dass das Tattoo verblasst und schließlich im besten Falle ganz verschwindet.

Mach Dir hier aber nichts vor:

Die Tattooentfernung mit dem Laser ist sehr langwierig, da in einer Sitzung nur kleine Stellen behandelt werden können und der Haut genügend Gelegenheit gegeben werden muss, sich zwischen den Terminen zu erholen. Während der Heilphase sollte möglichst wenig Sonnenlicht auf die Stellen treffen, weswegen der Herbst für diese Tattooentfernung am günstigsten ist. Sport wirkt hier übrigens anregend auf das Lymphsystem und kann den Abtransport der Farbe beschleunigen.

– Gesagt werden muss auch, dass die Laser-Behandlung durchaus schmerzhaft ist. Die Laser-Technik wird allerdings ständig weiterentwickelt, sodass es heute auch möglich ist, die Farbpartikel selber zu zertrümmern. Darüber hinaus gilt: Umso bunter das Tattooist, desto schwieriger ist die Entfernung mit dem Laser.Auch bei der Diathermie geht es um ein Verbrennen selektiv ausgewählter Hautzellen sowie der Farbpigmente. Um die notwendige Hitze entstehen zu lassen wird hier aber Strom in die Haut geführt.

– Dies ist jedoch eine – zudem sehr langwierige und schmerzhafte – Methode, die nur von wenigen Spezialisten beherrscht wird.

Exzision oder chirurgische Tattooentfernung 

Der Griff zum Skalpell ist gewiss die Methode, die ein Tattoo am sichersten verschwinden lässt. Diese sogenannte Exzision kommt jedoch nicht bei einem großflächigen Tattoo infrage, da nach dem Entfernen der Haut mit den Farbpigmenten – also des Herausschneidens des Tattoos – angrenzende Hautpartien so gedehnt werden, dass die offenen Stellen wieder verschlossen sind und vernäht werden können. Freilich besteht hier die Gefahr von Operationsnarben.

Dermabrasion, chemisches Peeling und Waterjet-Cutting

Bei der Dermabrasion werden meist durch eine Fräse oder einen Sandstrahl soviele Hautschichten abgeschliffen, bis auch die Farbpigmente Deines Tattoos freiliegen und entfernt werden können. Diese Brachialmethode ist zwar je nach dem, wie tief sich die Farbe in der Haut befindet, wie groß das Tattoo ist und welche Farben verwendet wurden, nicht immer anwendbar. In jedem Falle aber ist eine lokale Betäubung und manchmal auch eine Vollnarkose angesagt, wobei das Narben-Risiko recht gering ist. Allerdings wirst Du einige Geduld aufbringen müssen, bis sich die Haut wieder regeneriert hat.

Damit verwandt ist das chemische Peeling. Hier wird die Haut nicht mittels einer mechanischen Fräse abgeschliffen sondern es kommt eine Chemikalie zum Einsatz, die die Hautschichten bis zu den Tattoofarben wegätzt. Der Heilungsprozess erfordert hier noch etwas mehr Geduld.

Beim Waterjet-Cutting sind weder Chemie noch Fräse im Spiel. Vielmehr geht es um einen punktgenauen, hochkonzentrierten Wasserstrahl, der skalpellgleich zu den Farbpigmenten vordringt und sie wegspült. Auch wenn sich dies eher harmlos anhört, können mit dieser Methode doch nur wenige Experten umgehen. Außerdem findet der Eingriff üblicherweise unter Vollnarkose statt.

Milchsäure: Schonendste Lösung oder gefährlich?

An der Tattoentfernung mit einer Flüssigkeit, die einen hohen Anteil an Milchsäure enthält scheiden sich die Geister, wie an kaum einer anderen Methode. In der Theorie wird dabei die hoch milchsäurehaltige Flüssigkeit unter die Haut geführt, was zu einem Abstoßen der Farbpigmente führen soll.

Tatsächlich warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aber vor dieser Art der Tattooentfernung, da häufig gravierende Entzündungen und andere Nebenwirkungen aufgetreten sind.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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