Das Problem ist, dass bei einer Gravur Farbe in einen Gegenstand eingestochen wird. Die Nadel muss also für jeden Einstich versenkt und wieder angehoben werden. Um diese Auf- und Ab-Bewegung zu automatisieren sowie zu beschleunigen, nahm Edison einen kleinen Elektromotor, der von einer Batterie gespeist wurde.
Damit sollten 50 Auf-/Ab-Bewegungen der Nadel pro Sekunde gewährleistet werden, sodass sie bei einer langsamen fließenden Bewegung auf dem Gravur-Gegenstand nicht hängenbleibt. Er nannte diese Erfindung „Stencil-Pen“ und meldete sie 1876 unter der US Patentnummer 1800,857 an. Bekannt wurde das Gerät aber als „Electric Pen“.
Davon inspiriert verfeinerte der Amerikaner irischer Abstammung Samuel F. O’Reilly die Technologie dieses Instrumentes. Er erreichte so eine sehr viel schnellere Bewegung der Nadel, wodurch das Tätowieren möglich war.
Am 16. Juli 1891 reichte er seinen Entwurf in New York ein, der schließlich am 8. Dezember 1891 unter der US Patentnummer 464.801 als „Tattooing-Machine“ anerkannt wurde. Es ist also Samuel F. O’Reilly, den wir als ersten Erfinder einer funktionierenden Tattoomaschine festhalten können. Seine Apparatur beruhte aber immer noch auf einen batteriebetriebenen Elektromotor.
Fast zeitgleich allerdings war völlig unabhängig von O’Reilly ein Brite mit ähnlich lautendem Nachnamen, Thomas Riley, in London mir der Entwicklung einer Tattoomaschine beschäftigt.
Dazu sah Riley sich die damals üblichen elektrischen Türklingeln an. In ihnen war eine Spule vorhanden, in der in schneller Folge abwechselnd ein Magnetfeld auf- und wieder abgebaut wurde. Dadurch wurde ein Klöppel abwechselnd an- und abgestoßen. Der Erfolg ist: Es bimmelt.
Riley hat dieses Prinzip auf eine Nadel übertragen, wodurch sie schneller auf- und abbewegt werden konnte, als mit einem Elektromotor. Er meldete sein Patent in der Themse-Stadt am 05. August 1891 an.
Damit war die erste Tattoomaschine geboren, die wie auch heutige Modelle auf Elektromagnetismus beruht. Wenige Jahre später kam dann ein gewisser Alfred Charles Smith ebenfalls in London auf die Idee, zwei Spulen zu integrieren, zwischen denen der Klöppel magnetisch hin und her geschleudert wurde.
Dies führte neben einer erheblichen Beschleunigung auch zu einer gleichmäßigeren Bewegung.
Dieses Gerät ging am 30. Juni 1899 zum Patent.
Um zwischen verschiedenen Farben wechseln zu können, integrierte schließlich George „Professor“ Burchett aus Brighton in East Sussex und einer der berühmtesten Tattoo-Künstler, der jemals gelebt hat, einen Schalter in das Gerät und die moderne Tattoomaschine erblickte endgültig die Farben der Welt.