Tatoo- und Piercingversicherung - Tattooentfernungen boomen

Tattooentfernungen boomen

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 21.10.2013

Viele Promis machen‘s vor und alle machen mit: Tattoos sind nach wie vor im Trend. Doch viele wollen ihre Tätowierungen auch wieder loswerden. Falls auch du einige Jugendsünden lieber wieder ins Reich des Unsichtbaren befördern willst, solltest du auf einiges achten.

Welche Methoden und Anbieter gibt es?

Laut einer Studie tragen etwa 6,3 Millionen Deutsche ein Tattoo, manche Schätzungen sprechen sogar von bis zu 8 Millionen. Die Körperbilder sind oft sehr schön, manchmal regelrechte Kunstwerke, und werden oft als Statement genutzt. Und doch gibt es Tattoos, die man später bereut – sei es, weil die Qualität von Anfang an nicht gepasst hat, weil die Farben verblasst sind oder weil sich Geschmack oder Einstellung verändert haben.

So wollen rund 10 Prozent sich wieder von ihren Tätowierungen trennen – das sind in etwa 700.000 Menschen. Der Markt für Tattooentfernungen boomt also in Deutschland. Die Methoden dafür sind sehr unterschiedlich. Das Problem dabei ist, dass immer wieder neue Verfahren zur Tattooentfernung entwickelt werden, die aber bei den Behörden weder gemeldet noch von ihnen geprüft werden müssen. Sehr umstritten und teilweise auch äußerst schmerzhafte Verfahren sind die Behandlung mit Milchsäure, das Abschleifen der Haut oder die Transplantation. Am erfolgversprechendsten ist das Lasern.

Die Tattooentfernung mittels Laser wird von zahlreichen Anbietern durchgeführt – Hautärzte, Kosmetikstudios, Tattoostudies oder auch die Kette „tattoolos“ gehören dazu. Letztere verwenden, so sagt deren Gründer Markus Lühr bei sueddeutsche.de, hochwertige Laser. Entsprechend gefragt ist tattoolos auch – innerhalb von 6 Jahren wurden bereits über 10.000 Behandlungen durchgeführt.

Hautärzte wiederum verlangen, dass nur Ärzte lasern dürfen. Sie sind der Meinung, dass medizinische Laien auch immer solche bleiben werden und dass die Laser den modernsten Geräten um zwei bis drei Generationen hinterher hinken würden.

Zur Betriebshaftpflichtversicherung für Tattooentferner 

Tattooentfernung mit dem Laser

Wenn du dein Tattoo loswerden willst, ist es schwierig, bei dem Angebotsspektrum und den unterschiedlichen Meinungen den Durchblick zu behalten und sich für die richtige Tattooentfernung zu entscheiden. Schließlich ist die Prozedur fachlich anspruchsvoll und auch ziemlich teuer. Die Preise beginnen bei 100 bis 200 Euro pro Termin, können aber auch zwischen 300 und 500 Euro liegen. Hinzu kommt, dass fünf bis zwölf Sitzungen notwendig sind, um das Tattoo endgültig loszuwerden. Ein vierstelliger Betrag wird da locker erreicht.

Für die Entfernung eines Tattoos mittels Laser gibt es unterschiedliche Geräte. Modernde Laser zerlegen die Farbpigmente mit ultrakurzen Energieimpulsen in winzige Einzelteile, so dass diese über das Lymphsystem abtransportiert werden können. Die Behandlung ist in der Regel schonend und wenig schmerzvoll und erzielt gute bis sehr gute Ergebnisse. Zurück bleibt eine oberflächliche Hautkruste, die nach und nach abheilt.

Noch wichtiger als das Lasermodell ist, dass du dich für einen erfahrenen Hautarzt oder Tätowierer entscheidest. Letzterer sollte unbedingt eine Betriebshaftpflichtversicherung für Tattooentfernung abgeschlossen haben. Dann bist du auf der sicheren Seite, wenn es doch zu Problemen wie Schmerzen, Entzündungen oder ähnlichem kommen sollte.

Wenn es sich um ein sehr frisches Tattoo handelt, was dir von Anfang an nicht gefällt, musst du trotzdem mindestens 90 Tage bis zur Entfernung warten. Denn zuerst muss der Heilungsprozess der Haut abgeschlossen sein, bevor eine Tattooentfernung in Angriff genommen werden kann.

Zur Betriebshaftpflichtversicherung für Tattooentferner 

Häufigkeit und Dauer der Sitzungen zur Tattooentfernung

Du solltest darauf bestehen, dass vor der kompletten Tattooentfernung die Verträglichkeit und Erfolgsaussicht der Behandlung an einem kleinen Hautbereich getestet wird. Läuft der Test erfolgreich ab, ist die Zahl der Laseranwendungen dennoch sehr unterschiedlich. Kleinere Tattoos benötigen meist etwa drei bis fünf Sitzungen, für großflächige Tätowierungen solltest du acht bis zwölf Termine einplanen.

Wenn das Körperbild von einem professionellen Tätowierer gestochen wurde, wird es vermutlich mehr Sitzungen benötigen. Das hängt auch von der Menge und Art der verwendeten Farben und deren Eindringtiefe in die Haut ab. Am besten lassen sich rote, schwarze und blaue Farbstoffe entfernen, bei Orange und Violett wird’s schon schwieriger. Besonders schwer tut sich der Laser mit Gelb und Grün.

Da über 400 verschiedene Farbstoffe im Einsatz sind, ist es für den Tattooentferner schwierig, die passende Wellenlänge für den Laser einzustellen. So besteht das Restrisiko, dass kleine Flecken oder Umrisse zurückbleiben. Es kann Sinn machen, die Tätowierung dort entfernen zu lassen, wo sie auch gestochen wurde. Denn die Tätowierer wissen, mit welchen Farbstoffen sie gearbeitet haben.

Pro Sitzung solltest du etwa eine halbe bis ganze Stunde rechnen. Bis zum nächsten Termin ist ein Abstand von mindestens vier Wochen notwendig. Die meisten empfinden die Tattooentfernung als nicht schmerzhaft, mache spüren ein leichtes Stechen. Bei Bedarf kannst du dir eine oberflächliche Betäubung auftragen lassen.

Tattooentfernung: Nachbehandlung und mögliche Nebenwirkungen

Nach der Tattooentfernung ist es wichtig, dich an die empfohlene Nachbehandlung zu halten. Dazu gehört das regelmäßige Auftragen einer antibakteriellen Wundsalbe und zwar so lange, bis sich die Kruste von der Haut löst. Manchmal wird auch ein Verband angelegt. Halte die Wunde immer sauber, aber schrubbe nicht darauf herum. Duschen ist erlaubt, und danach die Haut vorsichtig trockentupfen.

Vermeide es, die Hautstelle während der Behandlungszeit intensiver Sonneneinstrahlung auszusetzen und verwende zusätzlich einen hohen Sonnenschutzfaktor. Sonst riskierst du dauerhafte Hautverfärbungen. Meiden solltest du zudem baden, Sauna, Solarium und intensiven (Kraft)Sport.

Als Nebenwirkungen nach der Entfernung des Tattoos kann es zu Narbenbildung, allergischen Reaktionen oder Verbrennungen kommen. Zudem können durch die Lasereinwirkung die Pigmentierung der Haut unregelmäßig werden und sich hellere Hautflecken bilden. Dazu kann es in rund 5 % der Fälle kommen, wenn mit den falschen Wellenlängen gelasert wurde oder der Behandler sehr unerfahren ist. Bei unsachgemäßer Handhabung besteht auch die Gefahr von Infektionen. Bei all diesen Szenarien greift eine gute Betriebshaftpflichtversicherung und kommt finanziell für deinen Schaden auf – wenn denn der Tattooentferner eine solche Versicherung abgeschlossen hat.

Zur Beschleunigung des natürlichen Heilungsprozesses der Haut wird Ananassaft empfohlen – jeden Morgen und Abend ein Glas. Der Frucht werden wundheilende sowie entzündungs- und gerinnungshemmende Eigenschaften zugesprochen. Wenn alles gut läuft und du wieder Lust auf ein neues Tattoo hast, kannst du dieses sogar an derselben Stelle stechen lassen – natürlich unter Einhaltung einer angemessenen „Schonzeit“.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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