Tattoo- und Piercingversicherung - Woran erkennt man, ob der Tätowierer hygienisch arbeitet?

Woran erkennt man, ob der Tätowierer hygienisch arbeitet?

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 23.10.2013

Stell Dir vor, Du brauchst dringend eine Zahnbehandlung. Du gehst in eine Praxis und kommst in einen Raum mit Rezeption, an den Wänden Sitzgelegenheiten zum Warten und in der Mitte steht prächtig der Behandlungsstuhl an dem der Zahnarzt im Schweiße seines Angesichts an den Zähnen seiner Patienten werkelt. Das ist nicht besonders vertrauenserweckend, nicht wahr?

Leider ist es immer noch so, das manche Tätowierer Show-, Warte- und Behandlungsraum im einem Zimmer vielleicht sogar noch durch ein großes Schaufenster von außen einsehbar unterbringen.

Das kann Dir freilich am häufigsten an Urlaubsorten so hip sie auch sein mögen passieren. Die Empfehlung lautet hier ganz klar: Geh‘ da bitte nicht hin. Es ist unmöglich, dass in solchen „Studios“ auch nur die mindesten Hygiene-Standards eingehalten werden. Worauf solltest Du aber noch in Punkto Reinlichkeit achten?

Hygiene-Standard Deines Tätowierers sollte mit dem in einer Arztpraxis vergleichbar sein

Wie bereits angedeutet, kannst Du Dich daran orientieren, wie Du eine Arztpraxis vorzufinden wünschst. Klar, ein Tattoo ist eine coole Sache.

Unmengen an trendig lockeren Accessoires mit Patina und Staubschicht nebst Kuschelplatz für die Katzen und Wasserpfeife machen schon ein wenig die Atmosphäre dieses immer noch auch ein wenig Underground-Lifestyles aus.

Das kann – außer dem Staub – in einem Studio auch alles vorkommen, sollte aber auf Wohlfühlbereiche für Kundengespräche oder Wartezeiten beschränkt sein.

Der Behandlungsraum muss davon strikt getrennt werden.

Nach Möglichkeit sind hier neben der übersichtlichen Dekoration nur die Dinge vorhanden, die der Tätowierer für seine Arbeit braucht.

Was ist mindestens einzuhalten?

Zu dieser Arbeit gehört auch, dass jedes Tattoo etwas Einmaliges ist. Die Hygiene erfordert es dabei, dass prinzipiell Einwegnadeln verwendet werden. Schließlich lässt Du Dir in einer Sitzung mit vielen Tausend Stichen etwas unter die Haut spritzen.

Da sollten keine Keime oder Krankheitserreger vorhanden sein. Daher darf alles, was für Dein Tattoo notwendig ist, nicht aus der Packung genommen und montiert werden, bevor Du im Behandlungsstuhl sitzt.

Außerdem reichen das Abwaschen der Geräte und Reinigen der Hände des Tätowierers sowie des Zielgebietes auf Deiner Haut nicht aus, um die Hygiene zu gewährleisten.

Aus diesem Grund gehört auch ein „klinikgerecht“ ausgestattetes Desinfektionsbecken in die unmittelbare Nähe des Behandlungsstuhls.

Hier wäscht der Tätowierer zunächst seine Hände und Unterarme mit Seife aus dem Spender, trocknet sie mit Einmalhandtüchern, die in einem selbstverschließenden Behälter verschwinden, und nutzt ein Desinfektionsmittel. Daraufhin zieht er sich Einmalhandschuhe über und enthaart, reinigt sowie desinfiziert die Hautpartie für Dein Tattoo. Nach der Sitzung werden die behandelten Stellen selbstverständlich mit einer Salbe versorgt und steril verbunden.

„Richtlinien zum Tätowieren“ beachten

Leider gibt es keine allgemein verbindliche Verordnung zur Hygiene in Tattoo-Studios.

Allerdings gibt der Verein United European Tattoo Artists (UETA e.V.) unter Federführung der Deutschen Organisierten Tätowierer e.V (D.O.T. e.V.) seit 2008 umfangreiche „Richtlinien zum Tätowieren“ heraus.

Dieses Werk solltest Du vor dem Tätowieren aufmerksam studieren und auch darauf achten, dass es von Deinem Tätowierer befolgt wird.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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